Sonntag, 25. Dezember 2011

lucy ver. 3.0 (der gefallene armleuchter)

23. dezember - am tag davor - morgengrauen
meine frau und ich die lektoren in der rorate
(leser in der messe und damit boten)
hebräerbrief
worte von mut und widerstand
von heilung und gnade
von der absage an die vernichtung
von der einberufung der gemeinschaft
und davon das das blut der vergebung
mächtiger ist als das der rache

ein text wie man ihn nur freihändig lesen kann,
kein frommes verschränken der hände
kein sanftes auflegen auf den schriften
würde ihm gerecht werden,
die hände an den seiten hinabhängend
bereit zuzugreifen
beherzt sie dort hinzustrecken
wohin du deine stimme vorausgejagt hast

vormittag -
der letzte rest der büromannschaft
die ein paar stunden totschlägt
und dennoch dabei ein paar große notwendigkeiten erledigt
sentimentale abschiede
und diesmal werden wir endgültig alle bei
unserem vornamen genannt

nachmittag -
der baum steht - stabil zwar
aber - ein mirakulum -
in mehreren richtungen schief als dieses universum
raumdimensionen hat

nachts -
nochmals die mistkübel gelehrt und am christbaummarkt
verabschieden sich die verkäufer für dieses jahr
ein letzte zigarette an der schwelle zwischen distanz und vertrautheit, das lachen müde aber nicht falsch
"seid's brav und stö'ts nix aun, jedenfalls nix wos i net ah tua tät"
(der spruch könnte von mir sein)

vierundszwanzigster
ein guter anfang - gut im zeitplan
und vormittags schon unterwegs mit den laternen
das friedenslicht holen.
in der stadt überwiegend frauen und kinder
(die sterne in position zu bringen scheint der männer job zu sein)
die menschen sind fröhlich - und auf eine stille art ausgelassen und überbordend
eine mutter und ihre tochter eingehängt - sie wissen sie sind schön, sie sind attraktiv, aber sie wissen es nicht so sehr wie ich, den auch ihr make-up ist etwas überbordend

vor der schottenkirche will dann die kerze
noch nicht so recht, und ein paar jugendliche spantanlichtträger fangen schneller feuer als ich

den bekannten weg zurück zur kirche
die luftturbulenzen überwinden
und die große vorsicht ganz zum schluss
wie oft sind wir auf den letzten metern gescheitert

diesmal lautstark begrüßt
als ich durch das poratl eintrete
(man begrüß die nachricht nicht den boten)
im kirchenraum ein augenscheinliches chaos
die kakaphonie einer großstadt
weil in betlehmn ist volkszählung
beamte, hirte, wirten und jede menge engel
die aufgeregt
ihrem großen moment am nachmittag
entgegenproben

in den kurzen momenten in der straßenbahn
zur untätigkeit gezwungen
und nicht runterbremsen können und wollen
und sich in conspirativ-spirituellen mutmaßungen ergehend


mittags für ein gläschen sekt auf der homewarmingparty
und dort eine die angela heißt -
und auch wenn sie lexandra heißt - wie meine tochter behauptet
ist der verhörer eine passende synchronizität


nachmittags - stellprobe der holzkrippe
unter unserem baum.
das arrangieren statischer figuren hat mit immer schon spaß gemacht, seit ich die figuren aus dem linde-kaffe gekrazt hab.
der stern will heuer nicht halten und fällt am vorabend vor 2012 immer wieder runter.
mein favorit ist der esel, geschwungen aufgestellt ohren, wie ein beflügtelter kopf, die auf eine geistige mobilität und ungestümheit hinweißen, ein esel der zu mehr geschaffen ist, ein friedliebendes wesen mit dem herz eines schlachtrosses.
und während ich maria ein kleines geheimnis in sein ohr flüstern lasse, entsteht ein plot für eine weihnachtsgeschichte (die erst noch geschrieben werden muss)

spätnachts
krippenspiel und mein sohn lukas (endlich)
in der rolle des gleichnamigen evangelisten
zumeist im dunklen,
die stimme aus dem off
der chronist
der geschichtenerzähler

......

und sehr viel später an diesem
schönen harmonischen tag
werden wir die gleichen worte
in der christmette
seinen verschmitzten lippen
ablesen können.

Freitag, 23. Dezember 2011

albtraum.....

es sprang mich an
aus dem dunklen eck eines kleiderschrankes
seine krallen und zähne
in mich geschlagen
und versuchte mich in sein dunkles nichts
zu ziehen
aus dem es gekommen war

wir ringen
und wir beide wissen
wenn ich es ins licht zerren könnte
würde mir sein anblick den verstand rauben
aber das licht würde es verbrennen

wir einigen uns auf die andere variante
von "unentschieden",
es lässt mich aufwachen
und ich lasse es
weiter sein unwesen
treiben

Donnerstag, 22. Dezember 2011

....into deep

an manchen tagen
zieht sie vorbei an der scheibe
meines autobusse

ich weiß
sie hat die stimme eines engels
aber die augen
ihres unbeobachteten blickes
gefangen
in abgründen
in die luzifer erst fallen müsste

(oder augen
FÜR die einer
der das licht an seiner seite glaubte
gefallen ist?)

Mittwoch, 21. Dezember 2011

looser

erst fielen mir ihre stiefelchen auf
die form ihrer beine in der engen hose
langes schwarzes haar
und - neugierig geworden - vor den heimlichen blick in ihr gesicht
die tatsache dass sie geschwindigkeit aufnimmt

unser bus
kurz vor dem abheben
ich sofort im sprint
rechts vorbeiziehen an einem kinderwagen
den bus zwar noch berühren
aber dennoch verpassen

ich bin im weihnachtsflow
verschmitzt - frech - enttäuscht
die schultern hoch
"ich habs versucht"

"ja das stimmt" sagt sie
ihr lächeln honigsüß
und ihre stimme mit einem hauch nuss-nugat
und ihre augen,
mein gott die augen....schwarzes feuer eben

ganz selten
ist auch das scheitern
ein genuß

Samstag, 5. November 2011

wolfpack








(wunderschöne synchronizität: ein jahr davor, eine andere ausstellung, eine andere unterirdische installation, so ähnlich....siehe:)
rainpeople

Mittwoch, 26. Oktober 2011

das tattoo / die nachricht

als sie die beiden pioneer sonden richtung jupiter raus schickten, gabs ein paar vorausdenkene visionäre, die den sonden plaketten verpassten, eine nachricht, nur für den zwar unwahrscheinlich aber möglichen fall, dass es die beiden nicht nur an jupiter vorbei sondern bis zu irgendwelchen außerirdischen schaffen. und nachdem pioneer nicht 21 monate sonderen 32 jahre (oder 12 mrd. kilometer) aktiv war, sind die beiden inzwischen - soweit wir wissen - auf den weg nach aldebaran, wo sie in mehr oder weniger 2 millionen jahren ankommen werden.

wie so eine universelle nachricht designen, wie so eine botschaft formulieren, die so einzigartig in jeder hinsicht ist wie diese? wie diese visitenkarte layouten, die einmal hinausgeschickt - nie mehr zurückholbar ist?

die frage nach diesem solitär-design, nach diesen singulär-layout stellt sich bei allem info-content das in unserem leben einen unitären, einzigartigen, unwiederbringlichen aber auch unwiedernehmbaren charakter hat.

gibt es ein hochzeitsversprechen, dass alles ausdrückst was du wirklich empfindest?
gibt es ein foto das dich so darstellt wie du wirklich bist?
gibt es ein glaubensbekenntnis das alles ausdrückt was du glaubst und hoffst?

gibt es ein tatoo mit dem du dein ganzes leben herumlaufen möchtest?
gibt es ein zeichnung die dir die welt erklärt????

wir haben es schließlich dann doch gefunden - so wie alles wichtige, dass man findet ohne dass du es sucht (oder es findet dich).


lukas und sich sind uns einig - es sieht aus wie etwas das lara croft in einem tempel im meer finden würde, oder in einer pyramide unter der arktis. schrecklich fremd und
entsetzlich vertraut. elemente und symbole die du kennst, aber die in ihrer kombination undenkbar sind, oder in ihrem erschaffenszeitpunkt, oder der art ihrer entstehung.

ich hab sowas erst zweimal erlebt - einmal als ich mein erstes apfelmännchen gesehen hab, das andere mal waren es die türme der sagrada. beide in ihrer harmonie so seltsam schön, und endlich aufregend. Wie schriftzeichen von aliens (oder gott) und bei aller fremdheit spürt man, dass wir da ganz innen drinnen gleich sind.

erst am zweiten tag werde ich sie fragen, nachdem ich davor nur verstohlene blicke riskiert hab. es ist der seltene fall in dem künstlerin und kunstwerk ident sind - zum teil wenigstens. und es ist eines der bilder die nur auf einer gekrümmten geschlossen ebene denkbar sind.

womit würden wir einen menschen beschriften, den wir nicht nur aus unserer galaxis - sondern aus unserem universum hinausschicken zu dem was dahinter liegt?

Gibt es eine Zeichnung, die dir das Leben erklärt?
Gibt es eine Bild, das dir die Welt aufzeichnet?
Angefangen von Planeten über die archaischen Symbole intelligenter Wesen bis zu den Schaltkreisen des Cyberspace?

Wenn sich das kollektive Unterbewußte - aller Wesen des Universums - eine Unterschrift überlegen müsste, was würde da wohl rauskommen?

Wir hören wie das Tatoo entstanden ist, der Name Hermes Trismegistos fällt, und meine Erwiderung, dass ich den kenne klingt etwas abfällig in meinen Ohren, und ist vielleicht auch nur ein Zeichen dafür, dass mir dass bei aller Faszination doch auch etwas unheimlich ist.

Samstag, 15. Oktober 2011

farewell my friend (porta-cath)

"darf ich ihn sehen, wenn sie ihn mir rausgenommen haben?" fragte ich den operateur

später, hält er ihn kurz vor meine augen
und er sieht aus wie ein kleiner lautsprecher
seltsam kantig, gar nicht so wie er sich angefühlt
als er noch unter meinem schlüsselbein verpflanzt

"du hast mir gute dienste geleistet" denke ich später
fast sentimental
und ich blicke ihm nach während ihn die op-schwester wegträgt
ein jahr lang waren wir zusammen
hast alles treu geschluckt was für mich bestimmt
und verhindert das man mich sticht

ich blicke ihm nach wie einer raketenstufe
die du absprengst
dankbar dafür das sie dich in den orbit gebracht hat
und dennoch wirst du dich hier ihrer entledigen
und zusehen wie sie in der atmosphäre verglüht.

es ist ein stück aus plastik und metall
nichts das denkt oder fühlt
worte wären verschwendet
und schweigendes salutieren
wäre die einzige adäquate form von dank

warten (profesionell)

(14.10.2011) - stundenlanges warten auf eine op
dass zu entfernen, das nicht mehr gebraucht,
enttechnisierung der cyborgs

müßiggang mit gratiszeitungen, ein paar patienten gut zureden
und dann - als es sich abzeichnet das es noch länger dauert -
durch AKH streifen, so als ob es mein revier wär
ehrenrunde durch die eingangshalle und dann dem duft folgen
dem ich hier mich erst geöffnet hab
der duft der draußen für mich nach krankheit riecht
aber hier herinnen ein refugium ist.

grande capucciono und scones beim starbucks,
hab mir eine kleine nische gefunden, mit guter übersicht zur tür
und zweiten sessel für den fall der fälle
brown sugar (schlecht für die zähne aber so gut*)
das aufhängen der jacke ist wie ein lager aufschlagen
bin in warte-position
das handy zwischen den bröselkrümmeln- wir sind auf sendung

die dritte zeitung für diesen morgen und zwischen alldem eine offenbarung:
ich entdecke endlich wer mein role-modell im letzten jahr war:
woher dieses professionelle patient-sein, woher diese leichtigkeit, woher diese positive rolle? (ein theaterstück in den späten 80ern - und mittendrin ein patient für den das alles ein abenteuer oder ein urlaubstag ist - soweit jedenfalls die erinnerung)

und zwischen den seiten
tausend gedanken, bilanzen, synchronizitäten
welche ironie, dass ausgerechnet der starbucks hier
nach 19 jahren ehe unsere erstes cafehaus war

was tun wenn am ende der zeitung noch soviel zeit übrig ist?
fröhliches beruferaten mit anton s., mein lieblingsspiel hier herinnen,
den leuten zusehen und raten was sie sind:
ärzte?, studenten?, patienten?, pharmavertreter?, angehörige ?
doch wie immer wird mir bald meine eigene menschenverachtung zuwieder.

der starbucks im AKH ist wohl der einzige
in dem es immer freie plätze gibt,
und in keinem wird soviel geweint wie hier.

zeit wieder hochzugehen auf 7c
ich warte lieber hier als zuhause
inzwischen bin ich ruhig geworden
die federn sind weg und
die nerven sind aufgerollte stahlseile

darin liegt der sinn des wartens
die nervosität zu belagern
und die angst sturmreif zu schießen

im op-saal läuft ein sanfter jazz

seltsam in welchen systemem
man sich
fast
zuhause
fühlt

Donnerstag, 6. Oktober 2011

liebe/treue

wenn erst mal
echte liebe im spiel ist
ist treue eine
untergeordnete kategorie

hauptsache sie blühend
zu wissen
als welkend
an meiner
seite

Samstag, 1. Oktober 2011

vergebung

dumpf dröhnen
schwere schritte über marmornen grabplatten
während blutrotes herbstlaub
leichtfüßig in der brise tanzt

dass man an wunden
die man glaubt
geschlagen zu haben
so viel schwerer trägt
als an den narben
derer sich dein körper
gewiß ist

manche schuld
kannst du auch
wie eine trophäe
stolz
mit dir rum tragen

ob etwas das vergessen ist
in wahrheit vielleicht
nie passiert ist?

die toten ruhen lassen
und das lachen derer hören
die man hier begraben
glaubte





der brennende mann

soul-lagging
der körper längst wieder daheim,
der geist hinter her trottend
aber die seele noch immer irgendwo zurückgeblieben

zu nahe noch der winterschlaf
in dem zwar deine haut kochte
aber dein herz wie ein kalter stein in dir
der körper fieberhaft auf touren
und dein kopf nur mit warten und durchstehen
beschäftigt

die kälte sitz dir noch in deinen knochen
und dein mark plubbert
wie kochende marmelade
erinnerungsdampfblasen
die sich anlegen
bevor sie richtig warm werden

mein metabolismus ist 60
(alter mann der ich einst sein werde)
und meine trägheit ist 14
(dickes kind das ich einst war)
und ich bin - der nicht existente -
mittelwert

zu nahe noch die nächte im roten turm
unter dir die goldenen lichter einer stadt
aber was anfangen mit diesem schmuckkästchen
und der anblick inzwischen verhasst

endlich wieder eine nacht am boden verbringen
laut und heiß
der schweißgeruch ist nicht dein eigener
die hochhauslichter von unten sehen
es ist die luft die uns frieren lässt
und lebendiges fleisch das uns wärmt

durch eine nacht treiben
torkelnd
wie achtlos auf den filz geworfene billardkugeln
und es noch offen lassen
was heute hier gespielt wird

das verbotene verlangen
willkommen heißen
und sich dem heißen schmerz
(noch nicht hingeben aber)
jetzt zuwenden
wie vorher dem kalten schmerz

wir brennen in der nacht
verzehrend lodernd lebend in der finsternis
furchtlos also ob wir die engel mit den flammenschwertern
immer gesucht hätten
seit wir zu den gebrannten kindern gehören

mein herz brennt
und auf dem einsamen heimweg
schneidet es glühende schneißen
ins kalte schwarz

wir gehören nicht der finsterniss

der dunkelheit kein reich

Montag, 12. September 2011

vergänglichkeit

sie tritt aus dem haus
aus dem schatten
das kleine mädchen in dem dirndl
das gesicht einer prinzessin,
die weiß das sie von staatsgeschäften noch keine ahnung
aber dieses reich jetzt schon ihr gehört
und heute schon die frisur einer königin

der biss in ihre schaumrolle
während ihr blick
unbesorgt neugierig
dahingehend
welche abenteuer dieser tag wohl
noch bringen mag

der wind fährt in ihr haar
und der staubzucker
ein kometenschweif
während sie der sonne entgegenfliegt




Dienstag, 16. August 2011

....katie moorehead - florence dance festival - 19.07.2011 (bargello)

der regen setzt voll ein
und lässt uns unter die arkaden flüchten
der innenhof des bargello mit der tanzbühne
unverdacht
dem regen exponiert
und die tänzer einer company schon ausgrutscht
und ungebremst gefallen

hektik und aufgeregtes chaos
wir wollen sehen und sie wollen tanzen
zuschauer und tänzer vermischt
und mitten im gewühl
sie


kathie moorehead
ein kleine person, mit einem nichts von einem unterhemd/tanzdress am körper
aber eine präsenz, ein charisma
das den verlauf der geschichte ändern kann

sie bahnt sich ihren weg durch die menge
und ein blick in iher augen (die mich nicht sehen)
reicht aus um zu wissen
das SIE dem regen nicht weichen wird
und das dieser abend noch lange nicht zu ende ist

sie kämpft sich durch zu den verantwortlichen
und ihre stimme, deren bruchteile ich nur erhasche,
non native italian
aber eine stimme die männer nicht einen auftrag gibt
sondern eine vision

sesseln werden arrangiert,
die die noch trocken sind umgedreht und neue bänke in die arkaden geschleppt
die tanzbühne unbrauchbar, weil rutschiger als eis,
steine ersetzen die bretter die sonst eine welt bedeuten
die zuschauer in der flanke der tänzer
und nur ein paar puristen draußen im hof
im nachlassenden regen der mit uns spielt


katie moorehead -
sie trägt die haare erst seit kurzen kurz
was es in den folgenden wochen schwer macht
ihre spur danach im netz zu finden
und fraglich bleibt was sie dazu bewogen

katie tanzt
und erst später, wenn ich das programm
inferior decodiert, wie eine geheimbotschaft
unbegreiflicher mächte
werde ich ahnen dass es um das motiv des mißbrauches dreht

und dennoch,
das thema verfehlt und doch so nah,
die situation der du nicht zu entrinnen vermagst
und der schmerz

katie tanzt
so unendlich schmerzhaft
so unendlich schön

ein sakrileg
als sie ihren körper auf die jahrhundertalten steine wirft
und ein herz möchte schreien
wenn sich ihre glatte haut auf den rauen
tonziegeln windet
aber es sind die schwarzen harmonien
ihrer bewegungen
die uns atmen und blinzeln vergessen lassen

wenn es einen himmel gibt
(wenn es außer diesem körper/tanz einen himmel gibt)
so ist er jetzt offen
der regen stürzt auf uns herab
kein weinen sondern ein verbluten

wenn jemand versuchen wollte
mein letztes jahr zu konzentrieren
so unendlich schmerzhaft
so unendlich schön
nichts käme ihm näher als katies tanz.

die letzen zuschauer
die mit mir soeben noch im freien saßen fliehen.

ich konnte letztes jahr nicht weglaufen
und ich werde es heute nicht tun

ich sitze durchnässt
alleine im hof
der letzte in der vorgesehenen blickachse
der improviesierten bühne.

und katie
tanz nur
für mich.


Montag, 15. August 2011

...abschied (G.Berg) - 15.08.2011

Die Hektik des Mittagessenkochens
lässt es nicht zu
mich oder die anderen
auf den abschied gebührend vorzubereiten.

Die sachen längst gepackt
bevor der Morgenespresso
noch getrunken.

Es wird kein Abschied werden
den die Bleibenden oder der Gehende
zelebrieren kann,
sondern wieder mal nur ein Herausgerissen werden,
was für die dies nicht kommen sehen,
vielleicht sogar das gnädigste.

Im Speisesaal
auch wenn ich keiner bin der wirklich dazugehöhrt
so doch ein verbunden Hiergewesener
noch teilen wir den Raum und die Zeit,
im Geiste längst doch schon gegangen.

Ein Stimmenmeer um mich herum,
Dialogsequenzen die ich nicht mehr halten kann,
wie die Tonspur aus einem Nebenzimmer
Verrauscht verschwommene Momentaufnahmen
wie der Blick aus einem Zugfenster.

Abfahrt
Rituale abspulen
und versuchen etwas Bedeutung in die leere Hülse füllen.
Punktuell das Muster durchbrechen
ein letzter Kniefall vor der Großherzogin Lady Eliane
und ihrer Schwester der Erkanzlerin Fiona.
Ein aufmunterndes Wort im Naßraum
nach 3 Tagen Schweigen.

Am Bahnhof regnet es
und in symetrischer Umkehrung sehe ich ihrem Auto nach
das mich hergebracht,
so als ob sie die gehende wäre,
wo sie doch die bleibende ist.

Wenn du gehst
dann gehe ganz
und lass dein herz nicht zurück.
Weil du es noch brauchen wirst
dort wo du hingehst
und die da hinten mit deinem herz ohne dir
nichts anfangen können.

Der Zug fährt ein.
Man schauen wohin er mich bringt.

Mittwoch, 10. August 2011

...nachtgesichter (anima)

und wieder eine schwere nacht
in der dich tausend traumgesichter verfolgt
aber dich dann doch gerade noch
entkommen liesen
es wäre soviel gnädiger gewesen
dich endlich zu erwischen

dein kopf so viel schwerer
als dein körper
der schmerzt als hättest du die wilde flucht
mit ihm gemeistert
und nicht mit deiner fantasie

und dann am ende der ertragbarkeit
die erinnerung an ihr gesicht
und die geborgenheit die du dadurch
empfunden hast

und wieder mal sich ein gefühl
aus dem herzen reißen
ein bild vergessen dass so schnell verplasst
der versuch den schmerz zu greifen
um damit die erinnerung zu halten

und tagelang auf den straßen
ein gesicht suchen
dass ihrem gleichen könnte

Freitag, 1. Juli 2011

johannesfeuer....

im tiefsten winkel
unserer aufgeklärten seelen
sind wird ja doch noch heiden
die mit ihren göttern ringen

das feuer wappert in unseren augen
und unsere haut hat die temperatur der glut
unsere blicke und gedanken
im feuer versunken aus dem alles entstanden ist
und in dem alles vergehen wird

und am weg dorthin - lieber verbrennen als erfriehren

in unseren blut die flüssige lava
träge aber heiß
und unsere gedanken und worte
wie explodierene methanwolken

noch was sagen was nur in dieser nacht gesagt werden kann
eine alte rechnung wieder öffnen
und entschlafene drachen wecken

die (wirkliche) nacht der nächte
im übermut durchs feuer springen
sich in die flammen wagen
mit beiden händen tief in die kohlen greifen
und nicht mehr los lassen

Dienstag, 21. Juni 2011

....(shun) the comfort of strangers

verzagt (launisch) stand sie da
das kleine mädchen
(die goldene prinzessin)
nuckelte an ihrer gelben serviette
und wimmerte
"aber die anderen haben mehr"

"ja!!!!!!" sagte ich und hob meinen finger,
nicht um zu belehren, sondern - achtung gleich - jetzt kommts
"ja !!!!! die anderen haben mehr,
aber du bist schöner"

und vor meinen augen erblühte eine sonne
vergleiste sich zu einer supernova
und hätte ich nicht so manche tugend
der alten männer schon
ich wäre jetzt erblindet
oder in dieses gravitationsloch
an liebreiz gefallen

Donnerstag, 9. Juni 2011

...und Jericho steht

der regen letzte nacht
hat unsere strasse in einen fluss verwandelt.
und der wind hat dem morgengrauen
einen unruhigen schlaf gebracht.

vor der zeit schon wach
und am fenster
ein blick in den hof hinunter

die sandburg in der sandkiste
die gestern in der letzten ruhe vor dem sturm
eilig fertiggestellt
steht noch immer!

die 5 türme
(drei davon im inneren wall)
haben etwas von der schärfe ihrer kanten eingebüßt
und wirken wie pueblos von hier heroben
aber sie sind immer noch türme

die brücke
die immer der fragilste punkt
auch sie hält noch
zwar ramponiert und nicht mehr dem stolzen schritt deiner
königin würdig
aber ausreichend für deine heerscharen und deine schutzbefohlenen

der burggraben
noch immer eine schützende tiefe schlucht
an deren grund nicht mal götter wie wir
zu blicken vermögen

...kinder bauen für die ewigkeit

Sonntag, 1. Mai 2011

Tag 0 (Replay)

Tag 0
Stammzellengabe
Knochenmarkstransplantation

der erste Tag des Wiederaufbaues
System-Reboot
der zweite Geburtstag

der Tag an dem die Tage vom Minus
ins Plus kippen
die Uhren zurückgestellt werden
der countdown ein count-up wird

die verbalen rituale um diesen tag
sind in meinen ohren ein kleinwenig "esoterisch"
aber das ist wohl ansichtssache
einen wald aufforsten ist eine heidenarbeit
auch wenn dein ursprüngliches ziel war
das unkraut loszuwerden
als du ihn niedergebrannt hast

tag 0
und am vormittag gibts dann nicht nur ein d-day
sondern auch eine h-hour - 12.30
und selbst das warten fühlt an diesem tag sich heilig an

das gefühlt irgendetwas bedeutendes
tun oder denken zu müssen
und dann doch nur bereit sein

den ganzen vormittag heizt die sahara auf
mit knacksenden summenden geräuschen
vor meiner tür
und einem dezenten piepsen
wenn der sensor die korrekte temperatur quitiert
sahara, ein kleiner ofen
der meine tiefgefrohrenen stammzellen
(4,9 Millionen Stück)
auf Betriebstemperatur bringen wird

die Zeit ist um
und ich hänge an den monitoren
vertreibe mir die zeit mit einfachen bio-feedback spielchen
small talk während den letzten vorbereitungen
6 leute in meinem zimmer
welcher aufwand

es geht los
die stammzellen - in einem lächerlich
nur zu einem viertel vollen blutkonservensack
werden hereingereicht

draußen steht der der mann von der blutbank
- heute ein shakespearscher bote - "the day is yours"
der sich sicher ist, dass das was er heute überbringt
mit freuden entgegengenommen wird -
mit der fettesten ausweißplakette die ich je gesehen hab
in zivil aber anonym unter seinem mundschutz
und die übergroße grüne haube lässt mich schmunzeln
(wie wenn er am weg zu einem kinderfasching wäre)
ein nicken
das mehr enthält als worte in den kurzen augenblick ausdrücken könnten
in dem sich unsere augen treffen

namen, daten, nummern werden verlesen
kontrolliert und protokolliert
gerade so als ob es sich um die einsatzcodes
strategischer nuklearwaffen handelt
und übung ist auch das keine

der eigentliche akt der stammzellengabe
ist ebenso archaisch wie unspektakulär
die stammzellen (in der kühlflüssigkeit)
- mit der farbe von pink grapefruit, naturtrüb
rinnen
einfach durch meinen portacath in mich hinein
ein  paar gespannte minuten
und dass womit niemand gerechnet hat - bleibt aus

lediglich ein sanfter geschmack auf den lippen
"irgendwie fruchtig"
(und tags darauf wird eine schwester kommen und sagen
"hier richt es nach frischen zellen" (obwohl es das kühlmittel ist, das man riecht)
und der geschmack in diesen minuten wird ausreichen
um ihr zu glauben)

und nach knapp 20 minuten ist auch das vorbei
die ärztin lässt den schlauch bis zuletzt in mich rinnen
"wir wollen nichts vergeuden"
und ich denke an einen kleinen buben
der seine erstes cola trinkt und sich fragt wie er nach der flasche
auch noch den strohhalm
richtig leer bekommt.

die party ist vorbei
und ich bin wieder alleine mit meinen maschinen

ein schmunzeln vor dem hinübergleiten
in einen sanften schlaf
über einen gedanken
den es erst zu fassen gilt

angel eyes (REPLAY)

meine engel hatten keine flügel
und an ihre gesichter werde ich mich nur schwer erinnern
weil ich viele von ihnen selten oder gar nicht gesehen hab
lediglich ihre augen

lediglich ihre augen
die haare versteckt
die gesichter vermummt
die stimme gedämpft - verzerrt
und lediglich ihre augen sprechen wirklich
und was ich von ihren gesichtern zu sehen sehen glaube
ist das nachbild einer erinnerung bestenfalls

eine neue stimmen die an meinem bett auftaucht
nachts im gegenlicht
der körper etwas klobig in der wärmenden nachtdienstkluft
so als ob sie drunter flügel versteckt hätte

augen die auf mich einreden
mir zureden
nachdem ich zu lange die schmerzmittel verweigert
und natürlich behandelt sie mich gerade wie ein kleines kind
- weil ich mich auch gerade wie eines verhalte -
aber ich verstehe was sie wirklich sagen:
hör jetzt auf den helden zu spielen um er nachher zu sein
lass dich jetzt fallen - um nachher zu fliegen
(und wer wüsste das besser als sie)

mundlose gesichter
redundanzen reduziert
weil auch augen können lachen

zuletzt auch die letzten attribute
ihrer persönlichkeiten
meinem blick entzogen
die frisuren unter den ewig grünen
hauben versteckt

der streng und dynmiasche zopf
(mein puls angenehm auf 140 hoch bei unserem ersten aufeinandertreffen)
die hochgesteckten haare
(die immerschon irgendwie für begehrenswerte geborgenheit standen)
die wallende Mähne

sie alle - uniformer als ich es je gewesen bin
meine armee des lichtes

tag 11 - die ersten schritte außerhalb meines zimmers
es ist warm, unsere ärmel hochgekrempelt
zum ersten mal sehe ich ihr haar
mit den kecken kleinen rossschwanz
die bänder unserer masken flattern
die schritte so leicht
und meine trunken von den vielen raum
nur ein wenig den gang entlang
und ihre augen sehen aus wie die
der jungen linda evangelista
und ihr gesicht werde ich erst in 4 tagen sehen

langsam dämmerst es
das du die tage hier ohne lager-koller
überstehen wirst
aber ein stockholm-syndrom
mit heim nimmst

meine engel hatten nur ihre augen
andererseits
auch augen haben die form von flügel

Freitag, 22. April 2011

dead man walking/ frühlingserwachen (echtzeit)

es gibt es zeit des niederganges
und eine zeit des darniederliegens
eine zeit der der brache
und des auferstehens

und die totgesagten
werden den ungehörten ruf folgen
sich aus ihren gräbern erheben
und die gegenwart
der lebenden suchen

vielleicht ist es nur der fühling  gewesen
die sonne, die wärme, das grün vor dem fenster
lachen im hof, ein fußball der gegen die hauswand knallt,
das leben eben

ungekannte teufel reiten mich
und ich gehen alleine spazieren in den park
etwas das ich nicht mal mir selbst erklären kann

die musik im ohr
zu rappig, zu laut, zu hart, zu schnell,
ich bin wie ein alter recher,
den man übertakten muss,
damit er wenigstens irgendwie hochkommt
und auch wenn du dich nur bei jedem 4. beat bewegst
bist du auch im takt (irgendwie)

erst mal im ehrgeiz die runden ziehen
lage peilen, die schatten meiden, die farbe saugen
in den düften baden, ohne maske, ohne kappe
die ideallinie suchen wie ein rennfahrer
(abstandsmaximal)

dann endlich
dorthin, wohin dich dein unstillbarer hunger wirklich treibt
auf den sportplatz - zaungast am rande
ein spanner, ein zuseher, ein stalker, ein voyeur
einer der gerne würde, aber noch nicht darf, noch nicht kann
zombies zieht es immer zu den lebenden

ein wenig mit den bord rumkurven
ein paar körpe werfen
den flug der scheibe folgen - heute würden dich selbst diese anfänger ausbremsen
oder lediglich ein kickerl - nur für 5 minuten

vom sandplatz fliegt ein volleyball in meine richtung
und ich werfe ihn zurück
- bemüht - den bis ich am ball bin ist die blonde auch schon da
und es wird nur gerade noch ein "zuwerfen" anstelle eines "aufhebens"
sie trägt die unvermeidbaren nerd-brillen des sommers 2011
aber was sie sagt versteh ich nicht
weil mir immer noch sido ins ohr brüllt

zeit weiterzugehen bevor ich auffalle
"ja officer, da war allerdings ein verdächtiger mann am spielplatz
mit glatze, und viel zu warm angezogen für die hitze"

zwei runden - zwei rastpausen - später
ist die sonne weitergezogen
und macht sich auch langsam auf den heimweg
eine adäquate bank ist frei und
auf den sportplätzen ist das durchschnittsalter merklich angestiegen
nur die blonde und ihre clique ist noch da

ein sanfter reggea im ohr
die gedanken ziehen lassen
spüren wie alles, das das die letzten tage ganz vorne war
jetzt irgendwo hinten im halbschatten wartet

zeit heimzugehen und festzustellen
das man sich zum ersten mal nicht wie "der kranke" bewegt
liegt wohl daran, dass man ja noch im theoretischen blickfeld der blonden ist
("alter esel" eben)

auf den kurzen heimweg dennoch zwei gesehen
die man von der krebsstation kennt

wir sind legionen

Montag, 11. April 2011

das versagen der musik

die letzten jahre schon deine playlists aufgefüllt
mit den jungen wilden bands
die dir mit den lyrics und dem sound
eine kraft in den kopf hämmern
der anfangs noch ein ziel fehlt

rechtzeitig adagio for strings
und rammstein entdeckt
und damit die gewissheit
dass auch die allertiefste hoffnungslosigkeit
noch die zwar schwarzen - aber auch die schönsten
harmonien enthält

nach jedem zyklus ein album
aufbaukost und kraftnahrung
für etwas das noch nicht benannt ist

die tage vor dem nullpunkt
der soundtrack der die geschwindigkeit hochtreibt
damit dich die trägheit durch die nächsten tage werfen kann

dann der tag (tag +2/25.3.2011)
an dem deine playlist versagt
und du deine freunde nicht mehr erträgst
und du facebook genauso meidest wie deine musik
gerade so als ob dich die gesichter anstecken könnten

aber da du inzwischen nicht nur die trägheit eines elefanten,
sondern immer schon sein gedächtnis hast
trifft dich nicht einmal das unerwartet

das ziel des tages
das heute 2 kilometer näher - aber 100% der zeit weiter weg liegt
wird an diesem tag mit nelly überschritten
wir fackeln eine limosine über den strand von sta.barbara ab
während über uns ein überdimensionierter ehering kreist
ersatztotem für all die eheringe die hier nicht rein dürfen,
denn selbst mein psychologe muss seinen aus hygienegründen
hier abgeben

"if u ever loved some body - but your hands up"
heute reicht die kraft nicht um mitzusingen
aber wenigstens um einen arm zu heben

am nachmittag versagt dann auch noch deine leseliste
und das einzige was geht sind musikvideos
auch wenn dort nur die lady singt die so heisst wie du dich fühlst

mit bitpull (ich sehe nur vorübergehend so aus wie er)
die clubs abchecken
chicks mit plastikti**en
auf die form reduziert und ohne geschmack
weil selbst der vertrauteste geschmack eine herausforderung ist

nur die vergessenen songs auf deinen mp3 player sind erträglich
sänger die dir zu ähnlich sind -
weil präpotent wie falco
zornig wie eminem
rotzfrech wie sido -
zu ähnlich als dasss sie jemals deine freunde hätten werden können
nur sowas wie gefährten der nacht
und das muss auch an diesem vormittag reichen

und dann - später - wenn du dich vollständig
in dich selbst zurückgezogen hast
und dich die guten vorsätze nicht mehr bewegen können
wirds ein song sein

"BEWEG deinen ARSCH"

coming home (T:+15 / 7.4.2011)

schlag ruhig mein wildes herz
und gib dich noch einen weiteren augenblick hier
der stillen zeitlosigkeit hin
und der ungewissheit

denn das nachhausekommen
(genauso wie das weggehen)
muss gut vorbereitet und beherzt erfolgen
wie ein geordneter rückzug
oder eine geplante invasion

und niemals wie eine überhetzte flucht

Samstag, 19. März 2011

the austronauts wife

er - oben in seiner glaskobel
die noch hier, aber er - eigentlich schon weg.
unten, menschen ohne gesichter
und die wichtigste von ihnen
sie

er, nahezu jeglicher intimität entkleidet
und umschwärmt von seinen stab -
der natürlich der der steuerzahler.
alle in blau und wozu sich die namen merken
wenn er sie an den augen erkennt
und ans herz gewachsen
sind sie ihm sowieso
schon längst

die einsamkeit
dicht unter einem himmel,
der sich alles offen lässt,
während unter ihm eine stadt atmet
wo gelebt wird.

den blick den tauben folgen lassen
die sich in eine tiefe stürzen.
alles um eine zeit totzuschlagen
die noch rückwärts gezählt wird

am flightdeck die familienfotos -
wir bringen immer bilder zu den sternen.
daneben das logbuch -
in dem sie den tag seiner
wiederkehr,
der noch gar nicht existiert
unsichtbar
längst eingetragen.

er spult sein programm ab
vorgegeben
mit der disziplin eines häftlings
unverschuldet,
aber da das hadern ihn nicht reingebracht
wird es ihn hier auch nicht rausbringen.
und das worauf es ankommt
verkabselt,  versenkt in ihn.
er muss es lediglich durchstehen

sie
geworfen, getrieben
von den freiheitsgraden
ein leben planen, das er sich zu denken
noch nicht gestattet.
gedanken werden dich wieder
nach hause bringen
aber jetzt
könnten sie ein herz zereissen

ein lächelnd für die kamera
auch das gibt halt
und zwischen den maschinen
wird er erst wissen was er empfindet
wenn er es ausgesprochen hat

sie werden sich sehen,
dafür sorgt die technik.
wann sie sie wieder berühren
bleibt fraglich

Donnerstag, 17. März 2011

sonnenaufgang (15.3.2011)

eine dunkle stadt unter mir
jedes fenster ein stern
der tiefe horizont ein grauer schleier
und das riesenrad eine silhouette

die stadt wirkt aufgeräumt wie eine dorfkirche
links die frauen, die schützend gaiastämmigen klötze der flacktürme und dahinter ein hochhauskomplex, eine einheitliche graue masse die sich im halblicht fast ängstlich zusammendrängt
rechts die männer, die schlanken phaloiden türme der kirchen,
zerbrechlich übermütig, das rathaus und einige schornsteinproleten
spitelau wie der quotenmann,
aber wegen der goldenen kugel dann doch eher wie eine tunte auf der falschen seite
und die kuppeln der museen und st.peter verstreut wie ovos perdidos

der himmel in reinsten pastellblau pigmentfrei
auf titanweisen hintergrund verlaufend
die sonne in glühender lava gemalt
selbst noch unsichtbar
aber verbrennt die wolkenränder
rückstandsfrei

blutrote flimmerfarben gewellt
am nebelmeer als ob dort wasser wär'
das sich noch überlegt ob es ein see oder eine flut ist

dann tritt sie hervor, die sonne
erhebt sich aus dem meer
steht kurz als roter kreis am himmel
brennt sich durch die letzte wolkenschicht
um am himmel zu etwas zu zergleisen
das die augen nicht mehr zu sehen vermögen
etwas das in den ohren rauscht
ich kann das licht hören

gerade so als ob sie einen
kurzen augenblick ihrer kinder gedacht hätte
erst japan im allgemeinen
und jetzt fukushima im besonderen

halbwertszeit

jedes projekt
das du gezwungen bist
mit brute-force durchzustehen
du dich also weder davonschleichen noch rausreden kannst
musst du nur bis zu hälfte schaffen
denn alles was danach kommt
- ob's die zeit oder der weg oder die kraft ist
wird exponentiell implodieren

und wenn am ende
das ziel doch noch weiter weg
oder du es dir höher gesteckt hast....

..was soll's
du hast es bis hier her geschafft

HOMERUN!

Mittwoch, 16. März 2011

.....ganz wien....

gemeinsam ziehen wir unsere kreise
über der stadt
der falke und ich
die stadt die - in unserem fall -
nur wien sein kann, obwohl wir andere kennen
und uns manchmal auch dort heimisch fühlen
oder wissen das wir es könnten
salzburg, paris, rom, hamburg, barcelona, Amsterdam, Hell-thinki,
ingolstadt mitten in den neunzigern, la trinite sur mer, rovijn
aber "die Stadt" wird immer wien bleiben

wir ziehen unsere kreise über der stadt
ich hüben er drüben
ich auch meinen ergometer
und er - inkarniert in einen der turmfalken
die gleich irgendwo über uns nisten
gleich unter dem himmel
aber auf jeden fall
über der stadt

auf augenhöhe der blechmann vom rathausplatz
fast so hoch wie wir
und dennoch nur ein feiger löwe der sein fehlendes herz
nicht bis zum messer zu tragen vermochte
sehnsüchtiger blick in die tiefe wo er glaubt
seine dorothy verloren zu haben
(die königin von eshnapur)
und vogelscheuche hängt in der spittelau rum
ein gestrandeter wie wir
männer des westens sind so

tief unter dem blechmann
(auch wenn whisky tschechern tu,
seit in den u-s-a er woar -
der blechmann hat immer eine fahne)
tief unter der fahne des blechmanns
bin ich 1985 dem falken begegnet
eine festwocheneröffnung die noch eine solche war
und nicht 18-karat-musikantenstadl

Tags darauf eine Deutschschularbeit
"ein Tag in 15 Jahren"
und auch diese zukunft war grell und blutig
heiß und lebendig, ein großes abenteuer eben
und wir beide mittendrin
der falke machte noch immer musik
und ich machte bilder vom schrecken

aber die vergangenheit dieser zukunft
war vor Chernobyl, vor Challanger,
vor Tian-men, vor Sumatra, vor Dubrovka und Beslan,
vor Srebrenica, vor 9/11, vor Fukojima
zu dieser Gegenwart fehlte selbst uns die fantasie
lediglich die beiden Iraks passten in unsere vorstellung
nur waren die farben falsch

10 km auf stufe 4 ist heute mein ziel
und während sich der ersten kilometer zieht
gehen die restlichen ganz leicht
ich ziehen unsere kreise
vorwärtestrebendes fahrrad in den beinen
rückwärts-sandan im kopf
die resultierende irgendwo in der vierten dimension
der geheime ausweg der
helden von heute aus ihrer
einzelhaft
und ich weiß, das die frau die mich erträgt
längst geboren ist

die ganz späten 90er
in einem verrauchten chatroom
der mann mit dem koks ist längst mit jeanny heimgegangen
und einer der behauptet sein sargträger gewesen zu sein
und authentisch klingt
und waun net?
wenn net - daun net!

und die grenze (das ziel)
wird wie so oft unbemerkt überschritten
das was wir uns erträumt hatten, schon hinter uns
(weil auch hier unsere fantasie hinter den möglichkeiten hinterherhinkt)
und dem was WIRKLICH - schon wieder etwas näher
den Wir suchen Sand am Himalaya,

suchen Schnee am Playa
Das Schicksal ist ein schweres,
ein Schatz am Grund des Meeres

Wenn das so wäre, würde ich es wagen,

Dem Turm der Weisheit zu entsagen
Und unseren Tod schon heute zu beklagen
Lebend begraben werden sie uns nie

(die schwester holt mich wieder zurück an die Leine
und ich dreh den player aus,  als Jonas gerade seinen Dolby-Zweiweg-Super-Stereo ans Netz hängt: Nie mehr Schule - das auf jeden Fall!)

...customized flightdeck....

piloten ist nicht verboten
und meine family sorgt dafür, dass alles da ist was piloten so brauchen
bevor sie durch die lichtmauer brechen

links ein bild von den lieben zuhause (dank lukas, der ja nicht ganz zufällig wie der junge skywalker heisst)
und rechts das universal checklist-log-book (dank K. - the austronaut's wife)

i'm with you

Dienstag, 15. März 2011

..pfeifen !!!!


jeden tag ein neues spielzeug
gestern die fingerspitz-blutsauerstoff-herzschlag-kluppen
morgen die high-tech-abfüllanlage

heute die atempfeife
(zur lungenentzündungsprofylaxe)

....jetzt kommt der pfiff!
(Falco)

Montag, 14. März 2011

draußen vor der tür

draußen vor der tür steht sie
wie ein heimlich gerufener gast
wie ein schatten aus meiner vergangenheit
wie eine bedrohung aus der zukunft

draußen steht sie
friehrend - dort wo sie ist ist es immer kalt -
wortlos, schweigend, demütig
wie ein abgewiesener penner

steht draußen und wartet
blickt von zeit zu zeit durch das fenster herein
unaufdringlich aber um mir zu sagen
das sie weiß das ich hier herinnen bin
und damit ich weiß das sie dort draußen ist

ich könnte rausgehen und sie niederschlagen
sie würde den mund nicht öffnen
wenn ich meinen absatz in ihr gesicht hämmere
und ihr das kreuz zu brechen
kostet ihr lediglich ein lächeln

draußen vor der tür steht sie, meine angst
geduldig mit aller zeit der welt
weil sie weiß das dieses haus hier
längst ihr gehört

und solange sie dort draußen steht
ist das leben nicht allzuweit
und die furcht meidet die nachbarschaft

alles meins

die skyline von meinem penthouse

mein penthouse



totem - abfüllanlage
die 7 ergibt sich als summe der erdständigen weiblichen 4 und der luftigen nach oben strebenden 3


magie ist technik die wir nicht verstehen

Sonntag, 6. März 2011

streifzüge / Grundlsee

vormittag auf dem see
und das eis knackte unter uns
der gesang eines stahlseils
das an beiden enden des universums vertäut
durch diesen see verlaufend
schnalzend reisst
und dessen enden durchs all peitschend
planeten und welten zerschneidend,
leben und schicksale zerfetzend

das stahlseil reisst,
weil wir es höhren, höhren wie sich der riss des eises unter uns
weit - sehr weit - bis über das ende des sees erstreckt
das seil reisst
aber das eis hält

nachmittags
die feuerblutrote farbe in der IR-kabine gewählt
der blick über die verschneite ebene richtung toplitzsee
der letzte mann in dem hotel und damit der luxus
laut mitzusingen zur musik in meinem ohr

jared - ich hab noch nicht entschieden ob er der verführer oder der messias ist -
jared und ich singen gemeinsam
davon dass wir an nichts mehr glauben
außer an das schlagen unseres herzens
und das 200 Sonnen vergehen
bevor wir uns trennen

und fragmente unserer hymen
gebackvocaled aus tausend kehlen unserer fröhlichen armeen
rasen über die schneefelder und klatschen hinten an die felswand
genauso wie die versuchstorpedos der nazis
um neben den gefälschten britischen noten
auf einen stillen grund zu sinken

danach nur noch die harmonie
schweiß und tränen
noch nie so leicht

abends am schützenball
überlegungen mit nicola
ob das posch'n und das schiass'n
etwas mit dem bayrischen erbfolgekrieg zu tun hat
und unsere diskussion wird - nicht beendet sondern -
abgeschlossen als das posch'n dann wieder beginnt

und dann ist dann nur mehr der rythmus
wir vergessen uns
und gehen gemeinsam
darin auf

Samstag, 5. März 2011

comfort of the defeated

i'm just (another) brick,
broken from the wall,
and boiling in the sun,
a cat dancing on it,
because it's the place where she landed
after she jumped off
the frozen tin-roof

die letzten partikel jim bean
an den eiswürfeln gefrohren,
weil die billigere aldi-version seiner selbst
prutzelt im rohr auf dem texas-turkey,
das glas kalt in meiner hand
und der alkohol warm im kopf
träge geborgenheit
urvertrauen
und meiner frau würde ich jetzt
jedes geheimnis anvertrauen

Samstag, 5. Februar 2011

spieltheorie - antonius apokryphen (3)

und was
wenn diese welt nicht das spielfeld ist
und wir nicht die spielfiguren
und gott - so es denn ihn gibt und er direkt beteiligt ist -
nicht der spieler ist ?

was wenn diese welt
die spielfigur ist?

was würde hier gespielt werden?

das geschenk/ die bedrohung

ich betrete den kleinen juwelierladen
in der grünen bomberjacke
(weil sie immer noch das wärmste)
zum kahlen kopfe

nur mal umschauen
und die verkäuferin auf distanz
hinter ihren kleinen tisch
ängstlich wie ein zinnsoldat

noch ist sie mir nicht nahe genug gekommen
um an der glasigen haut
oder den fehlenden augenbrauen
zu erkennen dass ich nicht die bedrohung
sondern der bedrohte bin

schnelles abscannen des angebotes
ich helfe ihr nicht aus ihrer angst
die den raum erfüllt
ich werden uns beiden die peinlichkeit ersparen
da müssen wir beide jetzt durch

es kommt wie es immer kommt
wenn es gut ist
ich gehe hinein
ein stück springt mich an
eine schnelle entscheidung
liebe auf den ersten blick

ein paar worte über die technik
augenkontakt vermeiden
den so wie man vorher ihre angst hätte schneiden können
könnte man jetzt ihre scham löffeln

meine haarlosen augen
die dem wind (ganz ohne mataphorischer bedeutung)
am kurzen weg hier her
nichts entgegenzusetzen hatten
tränen aber weinen nicht

der versuch eines lächelns
ein kleiner roter punkt auf meinem ärmel
schnell raus
bevor hier wirklich blut fließt

Donnerstag, 27. Januar 2011

welten (gerüche)

unser kopf voll mit eindrücken, erinnerungen, mustern
abgelegt und gut verstaut, scheinbar nur verloren
den manchmal kommt ein neues buch daher
(der duft von schokolade)
und tritt die türen zu alten zimmern auf
in denen sonnendurchflutet unsere alten welten lagern
und erinnerungen überkommen uns
wie eine welle

der automatencapucino schmeckt nach campingplatz
und der mocca auch (dann wenn uns die tubenmilch ausgegangen ist)

der schweiß eine arbeitenden mannes erinnert immer an onkel karl
wenn wir uns im sommer am vormittag
an der kühltruhe im vorhaus getroffen haben,
er vom feld und ich vom bett
er bei mineral und ich bei himbeerdicksaft

und an die germknödel die seine mutter/meine großmutter
gemacht hatte, werde ich mich auch ein kleinwenig bei jeden deftigen
weizenbier erinnern (odere ist es lediglich ein nachhall der geborgenheit?)

vanille wird immer billig sein (brickerl)
egal wie teuer das parfum dann doch ist
und bourbon-schoten habe beide nicht gesehen

der duft der frauen,
und wir reden hier nicht von parfum
auf der jagd nach der essenz einer seele
die parfumerien abgeklappert und die nasen geschult
um die käuflichen gerüche während der jagd rausfiltern zu können
die richtige taktik, die ausnützung des windes, der winkel,
vorarbeiten im grenzbereich der turbulenzen
wo die geruchspartikel am dichtesten und die luftzirkulation am stärksten ist
und wenn anders kommt, die richtige technik des vorbeigehens auf der rolltrebe
den strudel selber auslösen, und die nase dort haben wo es noch nicht zu nahe ist
und erst wenn man den geruch aufgenommen hat,
das bild hat, dreht man sich (vielleicht) um

....und ganz selten etwas, uns undefinierbar damals, nur frischer sex sein konnte

müsliriegel in jeglicher konstellation (normal, gefrohren, zerbröselt, komprimiert)
sind ein langer weg, hart und schottrig, fröhlich im bauch, es ist lustig, es ist ein abenteuer

kleinformatige schokolode (rosine/nuss)
erinnert mich an den ersten großen marsch beim heer
auf eigene faust, eine aufgabe, ein ziel, ein ECHTES abenteuer
keine munition bekommen, deshalb die patronentaschen mit schoki voll,
ein leutnant der übeprüft ob ich alles mithabe, mich die flasche offnen lässt weil sie nicht gluckert (gefrohren) und die patronentaschen (rosine/nuss) abklopft.
ich bin der schokoladesoldat, und wenn wir schon mal soweit zurückgegangen sind
dann noch die zwei jahre weiter, als ich der schon einmal gewesen bin,
"chocolat-cream-soldier" im stück von bernard shaw
verteilte rollen mit meiner sitznachbarin
ihre stimme so weich und nur ihrer zunge zuzusehen wie sie das wort auspricht
- so süß wird schokolade nie sein.

der geruch nach frischem heißen mischbrot,
so wir es jahrezehntelang zu hause hatten,
verhasst wen alt, geliebt wenn frisch
hat seit märz '88 eine andere bedeutung.
die nacht am kalten berg bei -15 grad allein im freien
- wie nahe ich da dem einen oder anderen absolutem gekommen bin,
werde ich erst erfahren wenn es wieder soweit ist -
gefreiter s., der letzte nacht einen befehl verweigert
und dessen schicht ich übernommen hab.
gefreiter s., der im zelt war, während ich........(ein einzelnes wort würde es nicht beschreiben und ist auch hier nicht das thema)
jedenfalls habe ich noch energie, aber er noch den anstand
und er geht das essen hohlen.
gefreiter s., 20 minuten später ins zelt zurückstapfend, unter den armen
4 wecken mischbrot, auf die knie sinkend und mit einer stimme die ich auch nicht
mehr vergessen werde "es ist noch warm".
einer fragt "wo ist dein gewehr"  und ich renne los.
es ist auch noch heiß genug als ich zurückkomm.

die jahre danach, jeder anker ein horror
und erst als sie anfangen dort kipferl zu packen
wird es erträglich

frische nusskipferl schmecken nach morgengrauen und tiefstehender sonne,
die wir hatte als wir am hallstätter see fischten und auch
als ich mich nach einem denkwürdigen sommerurlaub am land
einem neuen abenteuer entgegengeworfen habe

orangen erinnern mich auch an die zeit bei der grünen horde,
weil ich damals - unter dem eindruck des freakigen zen-oberleutnants -
zum ersten mal, beim essen einer orange, mich ganz in die seele eines geschmackes
hinabgesenkt hab, und dieser welt entkommen bin
(seitdem hat es den göttern gefallen mir bei jedem ersten tag hier herinnen
eine orange zukommen zu lassen)

der geruch eines frischen sammelkartendecks
verheissungsvoll aber doch nur eine lüge
weil - wenn die karten erst mal herausen sind
die schwerter nicht schneiden und die engel nicht fliegen
(so geht es jeden raucher)

schwechater ist baustelle
kapsreiter ist diplomandenseminar
tequilla ist berghütte und
und pitu ist nick cave wie er W.A.Auden und Garcia Lorca zitiert

weine, neue weltenräume
(analog zu den frauen und ihre gerüchen)
und in wirklichkeit trinke ich nicht rioja, kalterersee, retsina oder cidre
sondern barcelona, südtirol, kreta und bretagne

bei fisch im ganzen gebraten
immer ein kleiner bub daneben mit blauer kappe
der (ein wenig ängstlich) fragt ob man kopf und schwanz mitessen muss

und toastbrot mit honig ist immer ein bisserl hochzeitreise
und schafjoghurt auch
ouza (ekelhaft) ist auch maturareise und
ouza (angenehm) ist das restaurant gegenüber (die die noch das brot selber gebacken haben)
und huhn mit zitronensoße gibts immer nur mit zwei gefängnisausbrechern
("but the don't will come here")

essiggurkerl sind szofi-hochzeit
davor waren sie tante anni
und majonese in kleinen portionen ist es heute noch
selbst wenn es meine mutter serviert

frischer korriander ist immer ein schönes konzert und eine gute diskussion
auch wenn frischer korriander das kulinarische equivalent
zu einem flächenbombaradmant ist,
darunter kannst du alles begraben

knackwurst hat immer was von der schnelligkeit
mit der wir sie zubereitet haben und auch von dem zorn
in dem ich einmal welche runtergeschlungen hab nach einem streit mit meiner mutter
und spiegelei - mit aufgerissenen dotter - hab ich von meinem vater
du kannst es nicht essen ohne nach hause kommen

der erste zyklus
die eindrücke zu neu, total am boden
sich was gutes tun, sushi-set zu frühstück
10 minten über der packung hängen und nur die gerüche einsaugen
unter all der frische noch was anderes
der reis - erinnerungen an die mutter aller reise wie sie meine mutter ein zeitlang hinbekommen hat
feticher lachs, wie ich ihn am liebsten hab an einem schlimmen morgen nach einer guten nacht
die king-prawns ein übige fisch-platte-für-zwei in schlesweig holstein
und die seetangrollen - ein strand an der nordsee
das leben eben

desinfektionsgeruch - wieder im hier und jetzt
einige schritte über den gang machen
vor dem anmeldeschalter alte bekannt
ausgerechnet die wenigen patienten
die hier noch gute vibrations vermitteln auf einen haufen
als ob sich die krieger des lichtes gegen die dunkelheit formieren

sie trägt eine bunten mantel
der mich an einen bemalten elefanten erinnert
farben mit denen ich mal malen muss

neue farben
neue welten

running man (flashback)

die letzten freien schritte (take 6)

diesmal nicht wie bei letzten mal
"der tiger im käfig"
(wie der junge arzt bemerkte und die tatsache
das er "tiger" sagt und nicht "löwe"
krönt den augenblick)

heute auf rundkurs
durch die anderen stationen im stock
im schnellen schritt
um ja nicht die visite zu verpassen

heute nicht das träge trotten eines gefangenen
sondern eher wie ein planet
stabil in seiner umlaufbahn um die sonne
oder wie eine galaxie
die dem schwarzen loch im zentrum
nicht entkommen kann
aber der spin reich aus um
nicht hineinzustürzen

immer weiter
immer weiter
wie ein irrer
(run forrest run)
tänzelnd den anderen ausweichend
und dann als ein gang verstopft
kurz versucht andersrum zu gehen
aber das wäre gegen die tanzrichtung

gehen, eilschritt ohne ziel
der kopf leer
und nur die bilder der namenlosen, tragischen, komischen,traurigen oder echten Helden (aber auf jeden fall helden oder andere coole menschen) heraufbeschwören
bilder die jetzt gerade passen können um sich daran festzuhalten
nicht weil dich die verzweiflung
sondern die routine umbringt

running man
der marathon mann
million dollar hotel
forrest gump
die hard III
ein musikvideo von the edit
eine doku über parcours.....

genug da um damit zu arbeiten



(nachtrag: ich glaub dass diese bilder - auch wenn sie nur eine blöde fantasie sind -wichtig sind - nicht nur hier drinnen. ich hatte gerade ein gespräch mit einer patientin übers haare abschneiden. sie hatte nur bilder von kranken menschen. ich hatte jede menge bilder von helden. sie hatte nicht einmal ripley)

Dienstag, 18. Januar 2011

kassandra's song

UND JETZT, Achilles
mag es an der zeit sein
deine rüstung abzulegen
und nackt auf dieses feld hinauszutreten
dass so oft du schon besudelt hast
damit sich zeigt
ob und was für ein mensch
du bist

du bist ein soldat geworden
in agamemnons maschinerie
krieger, kämpfer
der du einst warst

wozu noch ein toter
wenn das feuer du nicht mehr spürst
weder welches du gibst
noch jenes das du nimmst

fast schon sind dir
die gesänge der dichter näher
als die schreie in der nacht,
- und die leidenschaften auf den lagern.....?

sind wir doch ehrlich
du bist deines panzers
doch ebenso überdrüssig
wie ich meiner bilder

leg ab deinen helm
und lass zurück deinen schild
kein speer, kein schwert
nur du und deine leere
weil selbst dein faust
wiegt dir schon schwer

und deine schnelligkeit
wir dich vor paris' pfeil nicht retten
nur zeit verschaffen
dafür kann's noch langen

und wenn morgen hector
deinen toten kadaver
um troja schleift.....

.....was soll's.

fibonacci folge/ winterreise
















Wahre Mathematik ist das Element der Magier
Novalis

(13. Jänner 2011 - 13.00)
und wieder ein friedhof
im nieselregen
mein sohn und ich heute in der selben kategorie
wir waren beide seine schüler
ich am anfang
und er am ende
seiner zeit als lehrer

die klasse geschlossen da,
die mädels eingehengt
in geschlossenen reihen
wie ein phalanx gegen das was sie empfinden

ich einer von den jungs
grimmiger blick und bockig den schirm
und die kaputze verweigern
regen auf unseren köpfen
als ob es etwas ändern würde
oder gerade so gehört
poisonverteilt






wie ausdrücken
was er bedeutet- gerade heute in dieser situation-
in der mich die "logik" (so wie er sie mich lehrte)
und die harmonie (schönheit) über den wassern hält -
ich war sein schüler
4 jahre mathematik
davor hab ich nur gerechnet

".....er war nicht nur mathematiker sonder
auch ein begeisterter musiker...."
als ob das ein widerspruch wäre

".....nicht ein schicksal oder ein blinder zufall...."
(OH DOCH!)

P. hat es auch hierher geschafft,
und wir stehen im regen,
ein teil der symetrie wieder hergestellt
(u never stand alone)
und lauschen den starken worten einer tochter



wir waren seine schüler,
und nach dem referat das P. 1986
über die mandelbrot-menge gehalten hat
- die beiden sind im selben jahr gestorben -
fürchte ich heute keinen zufall mehr
und in meinem chaos ist hoffnung

drinnen der priester
der einst mein religionslehrer war
den ich nicht wirklich gemacht
aber ihr beider wissen ausgebeutet
aufgesaugt wie ein gieriger schwamm
und in keinem der beiden
die menschen gesehen

die worte dringen verstümmelt zu uns
und nur die erinnerung ist lebendig

mathebeispiele vor der schularbeit
in jeder aufgabe das tagesdatum codiert
heimliche botschaften
unaufdringliche schönheit
mustererkennung
für den der sehen will

meterlange gleichungsschlangen
die sich immer auf 1, null oder x
kürzen lassen
wie ein running gag
ein totoschein
ein schicksal
attraktoren eben

selbsthilfegruppe bei h.
"tausendmal mehr üben"
und wiedersprüche heben sich auf
wenn man die anzahl der dimensionen
erhöht

die letzte stunde
"ich wünsche euch,
das ihr immer so lebt,
dass es noch was zu ereichen gibt,
etwas worauf man hinarbeitet
und das zu ereichen euch freut"
und danach nur mehr eine matura
herzschlagfinale

wiedersehen beim elternsprechtag meiner tochter
ein sofortiges wiedererkennen
auch wenn die parameter erst langsam eintrudeln
"nichts sagen! maturajahrgang '86? ..ihr name beginnt mit S"
und zwanzig sekunden später per-du


nach dem regen
nach der erde
in der kirche
eine dankesmesse
mozart und haydn
musik die mathematik ist
nur das interface ist ein anderes

flashbacks unter dem altarbild
dutzende male hier gewesen
als er den chor leitete

warum?
schleimen mussten andere
und bei den hasen niemals ein chance gehabt
gerade so als ob diese musik damals schon das rästsel war
das es zu decodieren lohnt

bruckner - "locus iste"
"dieser ort ist von gott gemacht"

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abends hänge ich im internet
und der stein der weisen wir mich auch diesmal nicht
am kopf treffen

momo hat ein link gepostet ( http://www.symphonyofscience.com/ )

science is the poetry of reality

.......man kann es auch so einfach ausdrücken

Donnerstag, 6. Januar 2011

was es aus uns macht (flashback)

draußen ist es zu kalt,
und im bus ist es zu heiß
die wollmütze juckt auf meiner kopfhaut
auf der die haare beginnen nachzuwachsen
deshalb mützen ab

sitzplatz ergattert
und hinter mir - Rücken an Rücken
die - nicht mehr ganz junge - aber immer noch attraktive blondine
(wenn sie einmal lächeln würde)
die nahezu jeden tag hier fährt,
das hab ich beim einsteigen schon gecheckt,
die alten angewohnheiten
des ängstlichen strategen (Überblick gewinnen)
und des nerds (wo sitzen die hasen)
die man niemals mehr ablegt.

der bus ruckelt los
sucht sich seinen weg durch die chaosverschneite innenstadt
und unsere köpfe wackeln
wie die von plüschhunden auf der ablagefläche

beim ersten mal ist es ein unfall
beim zweiten mal ein behutsames herantasten
beim dritten mal eine ungefragtes (und daher unerlaubtes) eindringen

wenn ich den kopf
nur ein kleinwenig mehr nach hinten neige
immer noch mehr als eine fingerspanne von einer berührung entfernt
spüre ich die wärme ihres kopfes
die wärme ihres körpers

eintauchen in die aura ihrer körperwärme
leichtes kopfneigen
um feststellen wo auf der seite diese aura endet
augen schließen und genießen
ich bade in ihr

was macht das aus uns?

missbrauche ich sie weil ich sowas intimes wie körperwärme
nehme, verbrauche, genieße
ohne zu fragen

oder bin ich nur ein aasfresser
der etwas konsumiert was anderen nichts bedeutet
dessen verlust sie bis jetzt nicht gemerkt haben

bin ich durch den verlust meines haarpanzers
was sensibles geworden
der prototyp dessen, der mehr seiner panzer abwerfen sollte
sodaß wir uns alle nur durch die auren unseren lebenstrahlungen hindurchbewegen
könnten und dürften
wie bunt könnte diese welt sein

ob sie es spüren könnte?
die wärme meines kopfes?
oder eine irritation oder den verlust ihrer wärme?
nehme ich ihr was weg?

was macht es aus uns

vampire

Mittwoch, 5. Januar 2011

about angels (Version 1.0)

es gibt moment, die auch wenn ganz klein
nicht in dein gut sortieretes weltbild passen,
und man den zufall viel zu gut kennt,
als dass er als taugliche erklärung in frage käme
...Engel ohne Auftrag.
(S.B.) 

And I don't believe in the existence of angels
But looking at you I wonder if that's true
But if I did I would summon them together
And ask them to watch over you
(nick cave)
i wish that a had an angel,
for a moment to love
i wish that i had your angel tonight
(nightwish)
 
i've been talking to my angel
and he said that it's all right
(melissan etheridge)
saint peter's gonna be unfaithfull
tell god, he's got a dirty angel
(robbie williams)
natürlich bin ich ein engel
aber wer sagt das mich der himmel schickt
(Dallas, letzte Folge)


engel kommen im allerengsten kreis der bibel (den evangelien) so gut wie gar nicht vor. im prinzip könnte man auch annehmen, dass es mit den engeln gottes (die im alten testament noch ein synonym für gott selbst sind - also eine gott-light version die für uns gerade noch erträglich ist) auch im neuen testament so gehalten wird. allerdings ist da der einzige enge gabriel, der vermessen genug ist, einer störrischen jungen skeptischen frau ("da könnte ja jeder daherkommen") und einem störrischen alten mann (der um die realistische kraft seiner lenden weiß)seinen namen zu nennen. boten gottes gab es auch im alten testament, aber diese waren wirklich nur boten, zumeist ein bis drei männer, alt und ohne flügel, Namenlose, die sagen was zu sagen war und sich wieder trollten, keine Zeit für erklärungen oder kein auftrag zu erklären oder selbst zu wenig info um zu erklären. gottes-twitter quasi. und dann gabriel. (zum vierten(?) mal diesen jahr von meinem eigenen sohn im krippenspiel energisch hinausposaunt, wie eine visitenkarte die man jemandem an den kopf klatscht).( ich selbst hab diese sequenz in einem blog verwendet ohne die tragweite zu erkennen) und in diesem namen liegt das problem. wenn er einen namen hat, so kann er nicht der telegraf sein, sondern dann ist er eine von gott verschiedene (unterscheidbare) entität, mit einem eigenen bewußtsein, einem eigen willen und (eventuell) eigenen absichten.

Später gibts noch engel in der apostelgeschichte (legendendurchwirkte) und rießige killerkommandos in der offenbarung des johannes (nach dem vermutlich das johanneskraut benannt ist).

also woher kommen die eigentlich? warum sind unsere kirchen so voll davon und wir wissen so wenig von ihnen? wie kann es eine machtorientierte hierarchische glaubenorganisation - die für ihre dogmatischen haaarspaltereien nicht nur bekannt, sondern sie erfunden hat, und jede frage auf hunderten konzilien erörtert und die gefundenen antworten jedem ketzer ins fleisch gebrannt hat - es akzeptieren dass sie so von den geflügelten unterminiert wird?

es muss also etwa tiefes im menschen liegen, was ihn dazu treibt eher an die geflügelten zu glauben als an gott selbst oder wenigstens ihre bildnisse aufzuhängen. und auch außerhalb der kirchen und friedhöfe und auch außerhalb der esoterik läden - sie sind da!

die grafiker-foren, die comic conventions, die lyrics, plattencovers,firmenlogos, b-pictures, bombergeschwader. nicht immer nennen sie sich engel, nicht immer haben sie flügel wenn sie sie sich engel nennen, nicht immer kommen sie von gott, nicht immer teilen sie seine meinung und sehr oft sind sie nackt. die perversion des engels ist der schutzengel. eine stupide lächelnde figur, vatERSATZmutter, überwesen, ein falsches versprechen.

Welchen stellenwert kann das konzept des schutzengels haben, in einer Welt in dem die Theodizee (warum lässt Gott leid zu?) gar nicht gelöst oder ein privates Weltbild in dem es nur durch den "price of freedom" einer wenigsten logischen konsistenz zugeführt werden kann. und - ganz vermessen - vielleicht ist es ein hinweiß wenn "er uns nach seinem abbild geschaffen hat". wie sehr können wir UNSERE kinder beschützen ohne ihre freiheit zu beschneiden? sein und unsere versagen ist im fall des falles (egal wie ohnmächtig wir und wie mächtig er ist) auch vor uns selbst - und dass ist jetzt ein schulterschluss mit dem alten mann - niemals zu rechtfertigen, bestenfall kann man damit leben.
Diese Logik ist ein - zugegeben - kalter und windiger und einsamer und gnadenloser Ausweg aus dem Dilemma. Und lässt kaum einen Platz von für Hilfe von oben, und Schutzengel sind nur die Hansi-Hinterseer der göttlichen Ordnung.

kein schicksal.
kein masterplan.
nur freier wille.
keine verantwortung von oben.
nur anklage von unten.

aber "wenn gott für uns ist, wer ist dann gegen uns" oder sollte es lauten "wenn wir gott - quasi - egal sind, wer ist dann für uns"

was wenn du weiter gehst als deine füße dich tragen KÖNNEN?
was wenn an dir fremde energien am werken sind?
was wenn dich der glaube der anderen aufstehen lässt?

und hier die theorie: was wenn all die positive energie die wir abstrahlen - denn lebewesen strahlen immer, was wir empfinden beinflusst die strahlung (das ist hier die einzige hypothese ohne evidenz), keine energie geht verloren - was also wenn diese energie die wir jemanden schicken, die wir ihr/ihm wünschen, die wir auf sie herunterbeten, die wir segnend verteilen und einfach durch unser gut sein abstrahlen, die wir erglauben ("it doesn't mather what you believe, as long as you believe" grandmaster han), wass wenn diese energie zielgerichtet, themenspezifisch, personensorientiert wirkt? sich ihren weg sucht? ihren moment abwartet? die kräfte sich für den super-gau aufspart? und sich dann ihr werkzeug sucht?

aber nicht wie eine marionettenpuppe, die an schnüren hängt. sondern energie, die im geeigneten moment - vor ort -  daliegt wie ein gratistreibstoffdepot, an dem sich jeder der - guten herzens ist - bedienen kann. energie die einfach da ist, und es denen die zum werkzeug (nicht berufen!) aber geeignet und willig sind, erleichtert das gute zu tun. menschen wie du und ich, doing the angels job.

oder energie die sich auf den "beschenkten" niederlässst, ihn auf eine heimliche weise positiv strahlend macht und bei manchen anderen ebensolche resonanzen hervorruft.

und im worst case, wenn kein engel zuhanden es eben direkt erledigen, auf die harte, brutale art, ohne werkzeug. es das zielobjekt selber machen lassen. auffriesieren, fluxgenerator starten, übertakten. auch wenns um den preis eines weltbildes ist.

(echtzeit: während ich diese zeile endlich schreibe - roter turm, 5.zyklus - hat eben so ein engel - die nachtschwester - reingeschaut. unglaublich wie gut die drauf sind, bei all der scheiße die sie den ganzen tag von den patienten fressen müssen, und was die noch abstrahlen können)

ja - die theorie ist verwegen, aber auch nicht schräger als quantenmechanik. und in den uns 12 bekannten dimensionen, ist genug platz für das trägermedium für diese energien.

Gary Kinnaman (angels dark an light) schreibt in seinen fallstudien über engelsbegegnungen, dass das wesentliche bei so einem encounter die wahrnehmung einer überirdischen schönheit und das gefühl absoluter geborgenheit ist. sicherlich gibts momente, wo der einfache fall des haares, eine bewegung, ein wort auf ein naturgesetz der schönheit, auf eine ewige harmonie, auf eine überirdischen design-gide schließen lassen möchte, oder man in augen ertrinkt (und sonst nichts) oder einfach trotzdem alles so passt, seine symetrie hat aber das ist alles earthbound, sehr irdisch. ungewohnt ist hingegen das gefühl der geborgenheit, des sich fallen lassens könnens/dürfens/und müssens, zu dem man vermutlich nur nach dem sich fallen-gelassen-fühlens bereit ist, vertrauen wie es nur aus der hilflosigkeit geboren wird.

deswegen fällt es uns auch so leicht, das attribut "engel" einem menschen zu verleihen. und da es die "anderen engel" in meinem konzept nicht gibt, ist das vollauf legitim.

---- und alle die beruhigt schlafen wollen, sollten hier aufhöhren zu lesen -----

offen bleibt die frage des namens: wenn sie einen eigenen namen haben, haben engel dann eine eigene entität, eine eigene persönlichkeit, eigenen gefühle, eigene absichten und - niemand wird uns, wenn wir mal soweit gekommen sind davor bewahren - vielleicht sogar einen freien willen???

Meine oben skizzierten energiesammler wohl nicht, denn sie haben zwar alle einen Namen aber es sind menschliche Namen, und es ist IHR Wille (mir zu helfen oder noch damit zu warten) ihre menschliche entscheidung, ihre menschliche absicht.

Die Lego-Hälfte meiner selbst - der ein Weltbild in spielerischer Absicht gebaut und jetzt - gezwungenermaßen - auf dem Amboss einer harten Qualitätsprüfung unterzieht leugnet die Existenz der klassischen Engel.

Die Fingerfarben-Hälfte meiner selbst, die ebenso oft in Comics, Filmen, Büchern und gnostischen Apogryphen alternative Engels(ge)s(c)ichten ausprobiert und mit ihnen gespielt hat, hat in den Blogs, Texten und Rollenspielen zu oft über Engel geschrieben um die Klötzchenwelt der Legohälfte unangekleckert zu lassen.

Selbst der Name dieses blogs, und die unschuldige frage wer, warum, für wen und wohin sie gefallen sind und all die möglichkeiten der dunklen antworten....

Wo kommen sie also her?
Wann haben sie mich unterminiert?

Sheldrake meint in einer  Diskussion mit dem Theologen Fox  "die wesentliche Frage ist aber, ob uns dass Universum gut gesinnt ist".

Wenn also diese "guten" Engel gibt, muss es auf Gründen der Sysmetrie eigentlich auch die anderen geben. Sogar nach meiner Theorie. Und die Hoffnung, dass die böse Energie zu chaotisch sich verströmt um SChaden anzurichten, ist vielleicht nur ein Trugschluss, denn vielleicht läuft die gute nach dem Push und die böse nach den Pull-Prinzip.

So oder so.
Denn damit ist endgültig klar, dass bei einem simplen Berchtenlauf, die Jungs da unten in ihren Masken nicht alleine laufen.
(und neben den zwei hälften meiner selbst, die hier heroben am balkon feige diese theorie entdecken - eine dritte gerne da unten mitlaufen würde)