und auf manche Harmonien
hättest du gerne verzichtet
wie z.B. die Frau mit Parkinson
vor dir in der Straßenbahn
deren Kopf zuckt als ob sie zu deinem
Morgenwegsong
headbangen würde
dennoch wieder an diesem Morgen
die Knöpfe ins Ohr
alte Songs durchackern
und sich den feinen Gedanken
hingeben
bevor du wieder auf
Hochleistung
schaltest
heiße helle Herbstsonne
die wir uns zu fuß geben
nach diesem Nicht-Sommer
und außerdem ist es für die
Figur besser
der Tag kommt smooth
der Tag kommt groovy
die Jungs führen vielleicht zum letzten mal ihre Boards aus
und die Mädels ihre Haut
zwei Mistkübler
lachen über etwas das in einer Tonne liegt.
Sonnenbrandung auf der Freyung
egal wie alt wir auch sind
der Tag ist jung
und der letzte Sommer
pulsiert uns noch in den Schläfen.
Fahrräder am Hof
und im schwarzen Kamel sitzen
- Rücken an Rücken -
Bauarbeiter und Nationalbankschnösel
wie Jedis aus unterschiedlichen Welten
die sich gegenseitig den Rücken freihalten
und von Klassenschranken
noch nie was gehört haben.
Und dann ein Fehler am Graben:
Beim Versuch jemanden zu Überhohlen befinde ich mich plötzlich zwischen einer Frau
und einem Schuhgeschäft.
Sie schwenkt stark nach Rechts
-
Sommerschlußverkauf -
kommt direkt aus meiner Sonne
und nur der Zufall verhindert einen Zusammenstoß.
Beinahekollision,
wir beide viel zu schnell am Pflaster
viel zu nahe für einen Gesamteindruck
durchtauchen durch Haare und Parfum
kurz die Sonne durch ihre Brille sehen
eine Wimper im Gegenlicht
und die Textur eines Lippenstiftes.
Sie spricht weiter in ihre Handy
übertönt sogar für einen Augenblick
mein Arkadenfeuer
aber der Typ am anderen Ende der Leitung
- ich hab seinen Namen inzwischen vergessen -
wird davon nichts merken.
Die wirklich großen Katastrophen
gehen immer unbemerkt vorbei.
Und wenn sie nicht heiß ist,
dann warst du nicht nahe genug.
Montag, 22. September 2014
Montag, 15. September 2014
burning pictures
magic is the total appreciation of chance
(gainsborg)
chance favours the prepared mind
(koestler)
2 much planning kills the magic
(sinabell)
eine dieser nächte die man nicht planen kann
und auch wenn wir nur mehr wenige sind
ziehen wir weiter
ohne absprache
ohne entscheidung
weil wir uns aneinander gewöhnt haben
in den wenigen dichten stunden
und überhaupt
sind wir die mit dem guten chi
eine kleine bar
eine tanzfläche
ein dj
ein barkeper mit schiffsglocke
und bierschaumabstreifer
mehr brauchts nicht
und die musik
aus den letzten 40 jahren
aus UNSEREN letzten 40 jahren
kurz hart angespielt
wie flashbacks in einem fiebertraum
es ist heiß
es ist laut
wir tanzen
shaken
spacken
was das zeug hält
kurz luftschnappen draußen
normales reden
bevor wir uns drinnen wieder
in die ohren schreien
zurück auf die piste
und der türsteher
- muskelprotzopa mit sanften augen -
zwinkert mir zu
- "sie ist heiß,
sie ist dein mädchen,
ich beneide dich" -
und auch wenn ein gedanke unzutreffend ist
und damit dem dritten
die grundlage entzieht
belassen wir es dabei.
und dann verbrennen wir ein paar bilder.
songs,
die anderen mädchen gehört haben,
mädchen die es nicht gibt obwohl frauen aus ihnen geworden sind
und die es außerhalb unserer schwärmerei vermutlich nie gegeben hat
songs,
die alte schlachten und überwundene niederlagen
wach halten
songs,
die überwuchert wege markieren
die wir nie eingeschlagen haben
ihre habt euer zeit gehabt
macht platz da
wir verbrennen die alten bilder
tanzen sie in grund und boden
geben den songs neue bilder
setzen die counter auf null
grundieren die erinnerungen
formatieren die assoziationen
heute nacht
schreiben wir
die legenden neu
Dienstag, 9. September 2014
der brennende mann (van gogh)
und wieder mal nur ein Mitläufer
weil du mit den anderen ziehst
dir ihre gesellschafft wichtiger ist
als das, was sie machen
und du in deiner
überheblichkeit glaubst
von van Gogh
eigentlich alles schon zu
kennen.
und in der Aula
spielt eine band
was unaufdringliches
entspannendes
postmoderne Promenade
zu den Bildern dieser
Ausstellung
und an der decke
projektionen
und in den stiegenhäusern
lehnen verträumte mädchen
die sich in den farben
schon verloren
und dann ist es ein entgleiten
irgendwo kurz hinter den feldern von Arles
verlierst du den bodenkontakt
und wirst ihn für lange zeit
weder finden
noch suchen
über die felder treiben
mit den vögeln
den wind im getreide rascheln hören
und der grüne duft
der einsamkeit
und ein kleine prise
freude
vor dem abschied
ein schneefeld
und der schnee ist blau
weil vincent -
ich darf dich doch vincent nennen,
so von maler zu maler...oder? -
weil vincent einer der ersten war
der so genau hingeschaut hat
um zu sehen, dass der schnee
in der hellen sonne
unsere augen blau ist.
so ist das wohl mit dem wahnsinn,
das er kommt
vom viel zu genauen
hinsehen
und oben
die serie der bauern nach millet
knallig fette farben
und dunkle klare konturstriche
als ob er mir ein comik
zeichnen wollte
und der drescher in der scheune
die ähren zu seinen boden
- er steht in flammen -
spiegeln sich gelb in seiner hose
ein archaisch wildes bild
aus alten träumen
und neuen ängsten
und die überzeugung
das man sich jeder ernte hingeben mag
sofern die farben stimmen
daneben der kornbinder
als ob er flammen
bändigt
auch wenn er dabei
in die knie geht.
und dann die beiden selbstportraits
die mitten im raum hängen
weil auch die rückseite bemalt
und wir sehen uns an -
ich und vincent face 2 face -
erschüttert von der harten furcht
in seinen augen
und die ängstliche frage
was es wohl gewesen sein mag,
das nicht mal diese farben ihn halten
konnten.
weil du mit den anderen ziehst
dir ihre gesellschafft wichtiger ist
als das, was sie machen
und du in deiner
überheblichkeit glaubst
von van Gogh
eigentlich alles schon zu
kennen.
und in der Aula
spielt eine band
was unaufdringliches
entspannendes
postmoderne Promenade
zu den Bildern dieser
Ausstellung
und an der decke
projektionen
und in den stiegenhäusern
lehnen verträumte mädchen
die sich in den farben
schon verloren
und dann ist es ein entgleiten
irgendwo kurz hinter den feldern von Arles
verlierst du den bodenkontakt
und wirst ihn für lange zeit
weder finden
noch suchen
über die felder treiben
mit den vögeln
den wind im getreide rascheln hören
und der grüne duft
der einsamkeit
und ein kleine prise
freude
vor dem abschied
ein schneefeld
und der schnee ist blau
weil vincent -
ich darf dich doch vincent nennen,
so von maler zu maler...oder? -
weil vincent einer der ersten war
der so genau hingeschaut hat
um zu sehen, dass der schnee
in der hellen sonne
unsere augen blau ist.
so ist das wohl mit dem wahnsinn,
das er kommt
vom viel zu genauen
hinsehen
und oben
die serie der bauern nach millet
knallig fette farben
und dunkle klare konturstriche
als ob er mir ein comik
zeichnen wollte
und der drescher in der scheune
die ähren zu seinen boden
- er steht in flammen -
spiegeln sich gelb in seiner hose
ein archaisch wildes bild
aus alten träumen
und neuen ängsten
und die überzeugung
das man sich jeder ernte hingeben mag
sofern die farben stimmen
daneben der kornbinder
als ob er flammen
bändigt
auch wenn er dabei
in die knie geht.
und dann die beiden selbstportraits
die mitten im raum hängen
weil auch die rückseite bemalt
und wir sehen uns an -
ich und vincent face 2 face -
erschüttert von der harten furcht
in seinen augen
und die ängstliche frage
was es wohl gewesen sein mag,
das nicht mal diese farben ihn halten
konnten.
Abonnieren
Posts (Atom)