Dienstag, 19. Juli 2016

Sonne in Griechenland

Das Sein im Süden zelebrieren
wie ich es vor über zehn Jahren mit meinem Sohn erfunden
an der Invasionsküste -
in der Brandungslinie des Meeres liegen
wie ein toter Fisch
- Kopf in den Himmel, Bauch nach oben -
und sich von den Wellen
sanft herumschieben lassen.

Und während mein Hinterkopf
über den feinen Kies schrammt
und ich denke es klingt - über die Knochenleitung -
wie ein Zerstörer
der von seinem Kapitän auf Grund gesetzt wird
um näher ranzukommen - dann doch die Erkenntnis,
das ist nicht der Ärmelkanal
sondern das Mittelmeer
hier sterben nicht Armee
hier werden Göttinnen geboren.

Und im nächsten Moment
den Kopf gehoben um sich des Smaragdgrüns zu versichern,
dann eine Welle die sich mir entgegenwirft
wie eine Geliebte die mich auf ihr Bett wirft,
und im nächsten Moment über mir,
ich die Armen geöffnet,
sich auf mich wirft
- mir wilder Sanftheit die (nicht) nur das Meer kennt -
während der feine Kiesel meinen Rücken kratzt,
wir die Fingernägel ihrer liebkosenden Hand.

Und den Gezeiten hat es jetzt gefallen
eine sanfte Decke an Sand an diesem Steinstrand unter meinen Rücken
zu betten
dem Schlummern nahe nach dieser Leidenschaft
und nur die die Sonne über mir
glühend an meiner Wange.

Und dann als du denkst das es vorbei
das du gestrandet alleine zurückgelassen
- nach Hause geschickt -
eine bewegung des Untergrundes
als ob sich jemand am Bett neben dir bewegt
und etwas zieht dich wieder hinab.

Das Wasser will dich zurück.

(Das ist Griechenland.
Die Sonne geht hier im Meer nicht unter.
Sie taucht nur ein)