Dienstag, 30. Juli 2019

We are humans

We are humans 

In general
We believe
We trust
We are hopefully

But in the moments it counts the most

We don‘t believe 
But we are doing

We don‘t trust
We risk

We are hopeless 
But we carry on

‘cause we are humans.

Mittwoch, 10. Juli 2019

Mind over matter (fragment)

Big L. glotzte, sprachlos obwohl es lächerlich war. Und das wusste er. Und das hasste er. Und er wusste - und hasste es genauso - das ihn der Kleine dabei zu sah. 


„Oh Big L.“ sagte der Kleine mitleidig lächelnd. Und das hasste Big L. noch mehr, von dem Kleinen bei diesem Namen genannt zu werden. Wo er doch Legionen von Namen hatte, aber er hatte noch keine nachhaltige Methode gefunden, den Kleinen davon abzuhalten diesen Namen für ihn zu verwenden. Der Kleine hasste es übrigens genauso, von Big L. „der Kleine“ genannt zu werden, aber da er es nicht ad coram publicum tat, und da es so oder so den Tatsachen entsprach, hatte er auch noch nichts dagegen unternommen. Und solange der Kleine ihn nicht „Dude“ nannte (sondern es jedesmal nur dachte - was aber für Big L. schon viel zu laut war) beließen es beide dabei.


„Big L.“, sagte der Kleine also, „jetzt bist du schon so lange hier und hast noch immer nicht die elementarsten Gegebenheiten von und Menschen kapiert?“ 

Der Kleine packte ihn an der Schulter, zog ihn an sich und beide schauten hin zur Bühne, wo eine Sängerin mit beeindruckender körperlicher und stimmlicher Substanz umgeben von einer wilden aufgeweckten munteren Band einen alten Klassiker abzog. Der Text war - für das 21. Jahrhundert - vollkommen jugendfrei, die Stimme schön und ....Big L. war verwirrt.

Der Kleine dozierte:

„Nur mit so einen Körper, in dem man ganz und gar ist, und mit dem man so ganz und gar mit sich im reinen ist, kann man eine Stimme hinbekommen, die gleichzeitig so schön UND so dreckig ist!“


Und da er keine Reaktion zeigte setzte der Kleine noch rechtzeitig nach: „Das wippt“ bevor deine Stimme im Applaus unter ging.

Es blieb offen ob der Kleine einzelne Körperpartien der Sängerin meinte oder Big L.‘s menschlich männlichen Attribute.


Er hasste es wenn der Kleine so vulgär wurde. Das war eher was für „Smudgy S.“,  der stand auf sowas. Und auch das wusste der Kleine, deswegen wurde er nur dann vulgär, wenn er anders nicht durchdrang. Wenigstens hatte er das „T-Wort“ nicht gebraucht.


Beide klatschten, der Kleine johlte in der Menge. Als die Intro für den nächsten Song los ging sagte Big L. endlich etwas. 

„Fleisch ist Fleisch !“ und es sollte nüchtern klingen, aber der Kleine durchschaute ihn.


Er lachte: „Du bist vielleicht wegen dem Fleisch geblieben, aber du bist nicht wegen dem Fleisch gekommen!

Du weißt ganz genau: 

Es ist immer der Geist der Dinge bewegt, die Seele wenn du so willst. Du hast nur nicht damit gerechnet was er bewegt, und wie es dir gefallen würde!“


Und damit winkte er nach zwei weiteren Bier.

Stormfront coming


Die ersten drei Wellen überstanden, die erste in der der Basis, die zweite unter dem Vordach einer Baustelle, die dritte - schon mit vollen Vorratssäcken - im Geschäft. Rückweg. Sie trägt ihre Schuhe in der Hand weil sie sie schonen will, ich nass an den Füßen, weil es so oder so ihr letzter Sommer ist. 


Wir weichen dem Wasser nicht mehr aus, weil das Wasser uns auch nicht ausweicht. Im Hinterland, die Straßen überflutet. Und wo eben noch die Speiselokale, jetzt Waschbetonwüste.


Die Regenschirme eingeklappt, in Reih und Glied wie die erhobenen Lanzen von Fußvolk dass sich für den Angriff wappnet. Die Liegen gestapelt wie sinnlose Panzersperren, keine zwei Meter von der Wasserlinie. Fahnen im Wind, die nicht weichen dürfen und nichts anderes gelernt haben, als zu wehen. Und denen es - Relativitätstheorie - einerlei ist ob die IM Wind sind, oder DER Wind sind. 


Wir sind fast die letzten am Strand. Wie vergessene Wächter einer abgezogenen Armee die wissen, dass sie alles was aus dem Meer kommen mag, nur bezeugen aber nicht aufhalten können. Nur vereinzelt treffen wir auf  solche wie wir, solche denen das Wettere nicht nur nichts ausmacht, sondern schlichtweg egal ist. 


Am Rettungssteg drei Menschen, graues Haar im Wind und neugieriger Blick nach draußen. Augen die schon alles oder jedenfalls viel gesehen haben und denen die Zeit davon läuft noch mehr zu sehen was man noch nicht gesehen hat. 


Die letzten laufen vom Strand heim, die Tollkühnen. Denn wozu ein Held sein wenn es keiner sieht. 


Die Straßen menschenleer, als ob alles was kommen kann schon da gewesen wäre. 


Essengerüche aus den Strandrestaurants. Und verschanzt hinter den verschlossenen Veranden, die emsigen Keller, gerüstet für den Wiederaufbau. Das Leben geht weiter. Irgendwann. Immer.


Samstag, 6. Juli 2019

Ansichtssache (Fragment)

Der Mann trug ein grünes billiges Hawaiihemd das zwei Nummern zu groß war. Es hatte die Farbe von altem fettigem Ölanstrich und die Tatsache das der dünne Synthetikstoff keine Falten warf, lag daran das es durchgeschwitzt war, schmierig wie der Mann selbst. Er war der Mann, der jedes Geschäft machen würde, auch wenn jedes seiner Geschäfte nur EINEN Preis hatte. Er klang fast gelangweilt als er die Stimme hob: „Du bist einem langen Weg gekommen, und er hat dich hier her zu mir geführt!“


Der Junge, der bisher noch jeden Totengräber eine Münze zugesteckt hatte, eben deshalb weil es eine Acheron/Styx-Sache war lies sich Zeit mit einer Antwort, und sein ehrliches Lächeln war müde: „Ja, es ist in der Tat schon ein langer Weg, und er hat mich hier vorbei geführt!“