Donnerstag, 29. Oktober 2009

harte landung

die thermik die spätsommers
war fantastisch
heisse luftschichten
die dich nach oben ziehen
treiben
und dich für eine zeit nicht runter lassen

oben -
die luft so dünn
die freiheit pfeift unter unseren flügel
im kopf ein rausch

wir sind geflogen -
irgendwo unter uns
ein planet
so klein
so weit
so fassbar

fallwinde
im frühherbst
wir kommen rein
zu schnell
zu tief

unsere landeklappen
sind noch angelegt
so als ob nur die luft
uns bremsen könnte
die uns eben noch getragen hat

hätte der tower uns warnen können?
der die ganze zeit regungslos
hier herunten steht und wartet

hat er gewußt was da über ihn kommt?
er der nicht
mit uns geflogen ist

was wenn am ende der landebahn
noch so viel schub übrig ist
- and my feet would'nt touch the ground

wir sind auf speed
und die wird uns noch durch die
nächste gewitterfront werfen
aber vor der hügelkette im hinterland
werden wir nicht mehr genug
höhe gewinnen

im sog unserer
turbulenzen reißen wir andere mit
- die nicht wissen wie ihnen geschieht -
ein augenblick der extase
wendy ich kann fliegen!
bis sie die schwerkraft wieder hat

aktivierung der schubumkehr
wir rauschen durch die wohnzimmer
durch die nacht
durch die herzen
wie eine falsche hoffnung
wie ein falsches versprechen
vergänglich und doch nachhaltig

der strom reißt ab
ein blick zurück
das inferno hinter uns
verdeckt durch den qualm unserer triebwerke
wieviele tauben wir wohl
in unseren turbinen
vershreddert haben?

wir haben das alles nicht gewollt
und dann dämmert uns,
- als sie die talente verteilt haben
haben wir nur die dunklen gaben
ausgefasst

wo genau haben wir die anderen verloren?
oder sind sie noch hinter uns?
wo haben wir sie zuletzt am himmel gesehen?
wessen fehler ließ sie abstürzen?

es nur noch zu ende bringen

wenn du stehst
da stehst du zwar
aber immer alleine
und hinter dir
ein
trümmerfeld.

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