Dienstag, 3. November 2009

space ranger (im schwarzen loch)

als wir jünger waren
waren wir jäger in nebraska
saßen an den lagerfeuern
und verteilten ungefangenes
wild

heute sind wir spaceranger
und lungern in
den verkommenen
cantinas herum
die es in in jedem
weltraumhafen gibt

wir geben uns abgebrüht
pfeifen dem universum
noch immer unseren flotten song der
großen freiheit
aber unsere lungen haben längst
die resignation inhaliert

zur falschen zeit
am falschen ort
die die gestrandet sind,
wollen weg,
und die die es weg geschafft haben,
wollen heim,
und die daheimgebliebenen
kranken an dem
was sein hätt' können.

wir leben in unseren erinnerungen
und hoffnungen,
Geschichten die größer sind
als Wahrheiten je sein werde

Wir reden von den großen
massenreichen dingen da draußen,
von den anziehungsstarken objekten,
von den gravitationsfallen,
die stärker sind als jedes licht,
wie jemand der sich damit auskennt
- oder es zu beherrschen glaubt.

Wir waren allem am Point of no return,
dort wo du zwar ausweichkurse berechnen kannst,
aber das gesamte universum nicht ausreichend energie hätte
um es durchzuziehen -
und du auch nicht den willen.

spagettifizierungsphänomene
zuerst zieht es dir die augen aus dem schädel
dann machst du ein langes gesicht
und je nach eintrittswinkel
reißt es dir das herz heraus
oder es bleibt zurück
aber auf jedenfall gehst du lächerlich über diese schwelle

Zeitparadoxa am Ereignishorizont
von außen betrachtet hängen wir noch in der umlaufbahn
regungslos gefrohren
aber von innen gesehen
sind wir längst gefallen

fehleinschäzung
nur weil etwas licht schluckt
muss es nicht voll licht sein

viel zu früh
ging es nur mehr
ums sich fallen zu lassen
dorthin wo du niemals aufzuschlagen
glaubst

und im inneren
quantenschaum oder singularität
die realsierung aller möglichkeit oder
die auslöschung jeder wirklichkeit

Wurmlöcher sind derzeit
ein rein theoretisches Konzept ohne jeglicher
empirischer Evidenz.

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