Samstag, 28. November 2009

eismeerflotte


das wolfsrudel zerschlagen,
zerstreut,
verlassen

alleine auf seerohrtiefe
über uns klacken
die ersten eisschollen aneinander

so viele aus unserem verband
haben wir ziehen lassen
ihnen unseren schutz aufgekündigt
und sie auf unsere art
dadurch schon jetzt geopfert

über uns ein einsamer transporter
die dort oben kennen uns
vertrauen auf uns
fahren unter unserer fahne
sprechen unsere sprache
mehr heimat werden wir niemals haben

wir folgen ihm
wie ein schatten
- in JEDER bedeutung des wortes

ein pinup
ein familienfoto
ein rilke
fett und pickig
von schweiß und motoröl
das tageslicht kommt nur gefiltert
runter zu uns
und unsere luft haben wir schon selbt
tausenmal geatmet
wir ruhen ins uns
und schmoren im eigenen saft

alle maschinen stop
todestille
auf grund setzen und auf horchposten gehen
unsere puls hämmert wie ein maschinegewehr
und die herzen kochen in unserem körper

wie jeden sommer
zuviel gewollt
gejagt unter den stolzen korvetten
ohne absicht aber auch ohne hoffnung
auf einen abschuß
zuviele unserer torpedos immer noch im wasser
hungrig nach einem ziel

geheimtreffen vor malta
vor sonnenaufgang
kurz streift frische luft
- und noch etwas -
unsere wangen
die tanks wieder voll
genug energie
um über den winter zu kommen


die da oben
wissen was wir nicht mal zu hoffen wagen:
da wir da sind und kommen
wenn sie uns brauchen

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