
Freitag, 29. Oktober 2010
Donnerstag, 28. Oktober 2010
die letzten freien schritte
bevor sie wieder starten
über den gang
über braune linoleum
innehalten am im boden eingelassenen
yin-und-yang
ein gutes symbol hier
und die platzierung
(unmittig auf der diagonale von einer wandkante)
ein ewiges zenrätsel
vor dem ausblick auf den bisamberg
haben sie meinen christbaum aufgebaut
mein totem
dass dich am 10. tag zu boden schlägt
um dein leben zu retten
wie mose' eherne schlange
und genauso giftig
eine letzte uneinsichtige
ecke gefunden
um ein paar eiernde formen
zu machen
der pfleger
der noch in ausbildung ist
aber das geschäft inzwischen kennt:
"die letzten schritte bevor sie den ständer bekommen"
"ja...einen ständer für 5 tage"
und ich bin der einzige der über meinen
nicht-witz lacht
die heilerin
auf die dilettantische - weil vorhersagbare
und hochprofessionelle - weil vorhersagbare
art
erst war es nur eine flotte bemerkung
im aufzug
"bis morgen"
"bis morgen, wenn sie dienst haben - ich werde auf jeden fall hier sein"
seit diesem zyklus lässt sie keine famulanten an mich ran
vielleicht auch nur deswegen weil ich einer der letzten patienten bin
der den zynismus und die verbitterung noch nicht ausschwitzt
und der der verzweiflung nicht anheimgefallen
den kopf korrekt abgewendet als sie mich ansticht
und dann dennoch den verboten blick riskiert
augenkontakt
"übertreten - beim nächsten mal ballverlust"
sie ist noch nahe dran am menschen
- das habe ich gesehen in der tränenreichen szene im nebenzimmer -
noch nicht abgehärtet - noch nicht distanziert
wie es all die großen weißen zinnsoldaten hier
für die tugend ihres standes erachten,
eine nähe
die sie eines tages verbrennen
und danach erkaltet zurücklassen wird
aber bis dahin
und vielleicht darüber hinaus
ist sie die heilerin
es ist ein spiel
folgt genauen regeln und einer symetrie
die da vinci aufzeichnen könnte
wir (und ich bin da nicht der einzige)
spielen wirklichkeit
und erschaffen sie damit vielleicht
diese unsere welt
in der die guten männer nicht nur gewinnen
sondern am ende noch am leben sind
und die frauen
entweder dein leben retten
oder es auf immer verändern
und auf jeden fall ewige anbetung verdienen
Montag, 25. Oktober 2010
Rainpeople
Dienstag, 28. September 2010
für die nacht
kleingläubiger
großkotz
glaubts du wirklich
das dieses nichts
das du dir eben aus deinem
leib gekotzt hast
wirklich deine
seele sein könnte?
und das du jetzt
dieses nichts
auf den markt werfen könntest
als preis für jedes angebot
sofern es eine verbesserung
deiner gegenwärtigen lage darstellen
würde
du hast wirklich noch nicht genug gelitten
geisterbahn
in dieser Normalität
in diesem Körper
und gespannt darauf warten
wann und wo es los geht
Oben ? unten ? Vorne ? Hinten ? links oder rechts ?
Zischen, brennen, rumoren, schneiden
drücken oder stechen?
Man will ja schließlich was geboten kommen
für sein Schicksal.
das opfer (Flashback/REPLAY)
ein militärischer operation
unter dem kommando eine frau
durchgezogen, aber es ist sich in dieser welt
nicht ausgegangen
Lieutenant Comander Kejdra - eine Tulda
war die einzige Frau unter deren Kommando
ich je gedient habe.
Aber dies war ein anderer Planet, und zumeist waren es nicht mal Planeten
Raumschiffe, Wracks, Basen, Asteroiden
Sie hat mich gerettet
aus der Feuerlienie gezogen - unter Zero G -
als ein Groath meinen Brustkorb zerfetzt hat
und ich - mit kollabierten Lungenflügel
wie Fischfutter in der Schwerelosigkeit getrieben bin.
Als Kejdra starb, traf ich Vorbeitungen für ihre Bestattung.
Sie war Soldat,
ihre sterbliche Hülle im Morgengrauen
auf einer Termalmine in einen violett-grünen
Sonnenaufgang jagen.
Aber wir hatten eine Option.
Brachten sie zu den Mönchen
um sie zurückzuholen.
"Jeder muß ein Opfer bringen"
Ich schnitt mir die Haare ab,
und für einen Mechalus ist "Haare-abschneiden"
genauso wie für einen Menschen "Augen-ausstechen"
WIR HABEN sie zurückgeholt.
Eine andere Welt.
DIESE Welt.
DIESE Schlacht.
DIESER Krieger.
Und wenn die Haare das einzige Opfer sind
bin ich noch gut davon gekommen.
Freitag, 3. September 2010
area 51 - portacath
zugedeckt unter grünen tüchern
bis auf die kleine operationstelle
als ob ihn zu sehen
die nationale sicherheit gefärden würde
die gesichter vermummt
- welcher aufwand hier getrieben wird -
cyborgisierung eines menschen
und der alien bin ich
ist natürlich gelogen:
die stimmen der drei frauen
(der quotenmann liegt auf der pritsche)
sind weich und angenehm
während sie ganze zeit mit mir sprechen
und das traurigste ist der umstand das ich IHRE augen nicht sehen kann
SIE die mir gleich unter die haut gehen wird wie keine zuvor
"spüren sie das"
"ihr hand - also ich nehme an das das ihre hand ist - auf meiner linken schulter?"
"sonst nichts ? dann ist es gut"
der rythmus meines herzschlages als elektronisches piepsen
das alle zwei minuten die frequenz wechselt
- gerade so als ob sich david guetta an einer ballade übt -
erfüllt den raum
und das fleeze über meinen kopf
wirft schatten wie das muster das ein sanfter wellengang
an einen sandstrand aufschichtet
ich bin entspannt
und irgendwann dämmert mir, dass ihr gesicht
gut in einen traum passen würde
den ich vor 25 jahren gehabt habe
durch das fleeze kommen seltsame geräusche
wie wasser das auf einer heissen (aber nicht kochenden) herdplatte
brutzelt
und der geruch nach verbrannten haaren
obwohl es mein blut ist das hier verkocht wird
nur wenn der elektrokauter
einen muskel berührt
zuckt mein körper wie galvanis frosch
und ich muss lachen
"was machen sie für sport, dass ihre linken schulter so ausgeprägt ist, ihre vene liegt so tief"
"ich bin exzessiver computerspieler, da brauche ich den linken arm zum laufen"
sie verabschiedet sich bevor sich die schmerzen ankündigen
und auch ich mache mich auf den weg
weil ich sie zuhause empfangen werden
fußgängerbrücke über den gürtel
die bäume wiegen sich in einer windigen sonne
und ihr grün schmeckt nach ferne und urlaub
- ich brauch eine weile bis ich die möglichkeiten durchgegangen bin
und feststelle das es weder
rom, paris, amsterdamm, bretagne oder hamburg ist
sondern doch wien
im straßencafe am kutschkermarkt
sitz die kleine göttin
mit ihrer mutter bei einem späten frühstück
ein kleiner krieg
mit billig erkauften narben
und auf den eigenen füßen
wieder zuhause
das leben ist schön
Dienstag, 31. August 2010
bittersweet strings (REPLAY)
beneath the weels
hammering the rythm
of my sadness
sweet tears
for love
left behind
carved memories
in the hearth
bleeding thanks
to destiny
(Beim Ausmisten gefunden: Text aus einem Musikworkshop - etwa 2008)
vietcong - agent orange
einen unendlich kleinen gegner
rauszubomben und besiegen zu können
nur weil man die äußere grenze
seines aktionsradiuses kennt
und die überlegene bombenlast an C-Waffen
und die fortschrittlichste
visuelle luftaufklärung
zu einsatz bringt
Samstag, 28. August 2010
kroganer auf der mariahilferstraße

natürlich bin ich keiner
aber beweg mich heute wie einer
zum ersten mal draußen
in der stadt die meine ist
aber die mir fremd geworden
in den letzten wochen der abgeschiedenheit
nach der quarantänestation
menschen in der u-bahn
die weder ärzte noch patienten sind
oh schöne welt - die solche wesen trägt
tuchanka? das soll eine heimat sein?
der felsklumpen ist es nicht wert den fuß darauf zu stellen
tuchanka ist unsere heimat
wir haben unsere zivilisation hier
tausende mal aufgebaut
und selbst wieder niedergebrannt
und das was nachher noch am leben war
war reiner, lebendiger, stärker.
unsere körper sind übersäht mit narben
aber wir leben.
der rucksack auf meinen schultern ist leer
trotzdem fühlen sie sich an
wie unter tungsten-verstärkten schulterplatten
geschmeidig in den knien
aber etwas steif im rumpf
als ob ich eine panzerweste auf der brust
so bedächtig in den bewegungen als würde ich fürchten
falls ich wo anstreife
durch meinen körper die umgebung zu zerstören
- genau das gegenteil ist der fall
raus aus dem untergrund
die rolltreppe nach oben
hinaustreten auf die belebte straße
die sonnenstrahlen brechen über mich herein
gerade so als ob im starbucks
eine supernova zerbirst
die augen schließen
den kopf in die sonne
und das licht atmen
ein schritt wie ein gebet
Freitag, 27. August 2010
the big picture
so my padawan - at this point - you want to know the answer ?
you want to see the big picture ?
badawan:
yes master
master:
then.....REMEMBER !
upleveln (very personal view)
ein schlacht hat dich übergelassen
ein kampf hat sich für dich entschieden
die auslöschung hat dich übersehen
die superpositionen sind zu deinen gunsten kollabiert
und du bist in jener parallelwelt weitergegangen die die schönere war,
deine katzen miauen noch
denn du hast glück gehabt
egal ob du es verdiehnt hast
oder du es dir noch verdiehnen kannst
auf jeden fall ist die rechnung heute schon bezahlt
niemand da oben hat dein glück gewollt
und den anderen ihr unglück auch nicht zugedacht
deine erfahrungspunkte sind dir schon zugeteilt
niemand wird fragen wie du sie bekommen hast
was du aus deinen talenten machst ist deine sache
und glaube mir - du wirst sie brauchen
wir haben nur diese eine welt
......
und den trost der anderen
Sonntag, 8. August 2010
schmerzmittel/schlechter trip - (Playback with insufficient words)
heute ist es anders
gestern war es die goldene brücke
die uns dazu brachte
weit über einen blauen planeten
die irisierenden partikelstürme zu bestaunen
und vermutungen anzustellen über die
fragilen geophysikalischen ursachen die diese muster
hervorbringen
heute ist es anders
heute sind wir im dazwischen
der andere
der sich hier irgendwo herumtreibt
auch ein verlorener nachtkrieger wie ich
genauso gehetzt, genauso gejagt
wirft seinen bleischweren körper
von einer seite auf die andere
und schafft es dennoch nicht
die zeit damit totzuschlagen
sein krieg!
meiner so anders
festgeheftet in dieses bett
bewegungslos weil ich weiß
(oder es wenigstens ausreichend fürchte)
dass sie mir bei der kleinsten bewegung
ihre fänge in den leib schlagen werden
längst erkannt das der einzige weg hier hinaus durch meinen kopf führen muss
lange vor dem schlaf
die augen wie unter beton
pressen mir das bild der traumwelt
mechanisch ins gehirn
silent hill
von einem farbenblinden kolloriert
feuchtes betonlabyrinth
gelbes blut tropf aus den betten (weil rot nicht genug schreit)
und hinter den grünen exit-schild
lauert eine backsteinmauer
kein ausgang für mich in diesem schreien
dennoch irgendwann
dazwischen
woanders
ich weiß nicht wo wir sind
ich weiß nicht wer wir sind
wir sind auch nicht die ersten hier
die vor uns haben - als sie zurückgekehrt -
elysium und nirvana konzipiert
stumme friedlichkeit
und dann die gewißheit
das wir wieder zurück müssen
hinunter in diesen kleinen schwachen schwitzenden körper,
um wieder der zu sein, der wir die ganze zeit schon sind
der schmerzensmann!
bewegungslos,
die arme über der brust gekreuzt
- am bauch wäre zu schmerzhaft -
peitschen wir mit unseren qualen den minutenzeiger voran
als von der straßenseite her laut falco tönt
"ganz wien ist heut' auf heroin"
kämpfen wir uns an die oberfläche um festzustellen
ob wir noch leben
im nachbarhaus ruft jemand nach der polizei
und endlich schaffen wir es die erde über unserer augen
wegzureiben
die nacht hat die richtige farbe - 01:26 Uhr
davongekommen
schwester isabelle
kommen von irgendwo anders zu uns,
bewachen den garten enden,
oder vertreiben uns von dort
ich bin gabriel.....
.....schwester isabelle !......"
sagt sie als sie den raum betritt
ein zartes aber entschlossenes wesen
schön - soweit ich mich erinnern kann -
wenngleich die plastikschürze signalsiert,
dass sie gleich den job eines fleischers übernehmen wird
".....und wir werden jetzt.......!" sagt sie obwohl meine schwerfälligen
gedanken noch immer an ihren namen hängen bleiben
und dann schüttelt sie meine luke skywalker/dart vader hand
aus deren verband leitungen und kabel ragen
sie beugt sich über den körper
- der körper ist nicht der krieger, der körper ist das schlachtfeld -
und entblöst die heilende wunde,
behutsam und entschlossen
und zufrieden mit der arbeit des anderen der mich damit gezeichnet,
nicht gerade das kainsmal, aber etwas das mich mein restliches leben begleiten wird
sie wird mir meine falschen farben nehmen
und der nektar den sie mir reicht
und der meine kehle nicht benetzten wird
schmirgelt mit die verkrustetet lippen rein,
die zerbröckelnden schindeln der ungeschriehenen worte
ihre stimme ist ein feiner singsang,
der zwar klingt als ob sie lediglich eine checkliste abbetet,
und die mich der pflicht entledigt zu antworten,
dennoch ist es weit mehr als ein selbstgespräch
und wenigstens sie ist sich klar, dass ich bei bewußtsein bin
sie drückt mir den lappen in die hand -
- ganz rein wirst du nur werden wenn du es selber vollbringst -
das zwar nicht ihre worte, aber ihr auftrag
danach kleidet sie mich in ein neues kleid
aus reinstem weiß
und äonen später (35 minuten) werde ich für einen kurzen augenblick
an ihrer hand auf meinen eigenen beiden beinen stehen
- nicht weil ich glaub das ich das kann, sondern weil sie weiß dass ich das kann -
und zuletzt noch ein händedruck
und diesmal ist nichts zwischen uns
AUF NIMMERWIEDERSEHEN
Donnerstag, 8. Juli 2010
ein krieger
dramatisch choreografiertes sterben
am aussichtshügel mit dem bankerl
mit den großen jungs unterwegs
die mein spiel
aber nach ihren parametern spielen
alleine im wald
nur ich und mein matadorgewehr
einarmiger linde-cowboy
weil zu spät aus dem selbst gelegten feuer gerettet
jeder krieg fordert opfer
und gebiert veteranen
kinder sind grausam
turnsaalunderdogs nehmen rache
und erstmals zeigt sich der andere
der gar nicht so weit unter der oberfläche schlummert
vietnam-jahrestag
und wir erkennen bilder wieder
die wir als kinder schon gesehen haben
n-n-n-n-nineteen
9169180202 - ET1087
die feige sau innerhalb von drei tagen zu tode gehetzt
aber bis heute nicht wirklich zu grabe getragen
stacheldraht auf meiner haut
blindgänger im mund
ein brückenkopf im morgengrauen
und schießbefehl auf ein sanitätslager
die nacht als sie p.
ins auge geschossen haben
und erschreckender als unsere angst
ist unsere entschlossenheit
wie often mussten wir sterben
um als die wiedergeboren zu werden
die wir heute sind
reservestatus
unsere waffen
längst zu alten eisen geworfen
aber der schlachtfelder
ist kein ende
- wenigstens haben wir gelernt allianzen mehr zu schätzen
und die ernten der feuerpausen einzubringen
und auch wenn uns rohans reiter
nicht rechtzeitig erreichen
wissen wir
um Waffenträger und Schildmaid
an unserer seite
wie mögen einsam fallen
aber niemals allein
Sonntag, 4. Juli 2010
the fallen - antonius apokryphen - (2)
- nicht dass das ihre wirklichen namen wären,
aber sie kommen ihnen noch am nächsten -
ihnen die bis vor kurzen noch keinen namen hatten -
dies beiden also,
gefallene engel,
so unterschiedlich und dennoch so ähnlich,
einer der herrschen wollte
und einer der trösten wollte
beide die nicht mehr zuschauen konnten
und dinge in bewegungen setzen mussten,
beide so ähnlich in der selbstüberschätzung
ihre bedeutung
wie in ihrer kleingläubigkeit
mussten mit überraschung - und einer gehörigen portion enttäuschung
(aber auch einer gewissen erleichterung) feststellen
das die hier herunter
bereits angefangen hatten Ihren job zu erledigen
und die dinge längst am laufen waren....
Freitag, 2. Juli 2010
im strom - zeitreise (flashback)
die hand ins wasser gestreckt
im heck des roten elektrobootes
spüren wie die wellen über meine haut streichen
wann haben wir's verlernt
das strömen der materie an unseren körpern
zu lieben und zu suchen
götzendorf - 1988
wir brechen durch den wald
teilen das gestrüpp mit unseren gewehren
hetzen durch diesen wald
wie neutrino wolken lose gekoppelt
höhrend wo die anderen durchs unterholz brechen
geohrfeigt von den fichtenästen
wir sind die wilde jagd
kreta - 1992
im oberen teil der samariaschlucht zuviel zeit mit der schönheit verloren
und unten zuviel weg für die restminuten
zustürzen auf ein zeitfenster das immer kleiner werdend
rasen schluchtenwände an uns vorbei
während wir durch die furten preschen
homerun
aussee - 2008
den körper finisch hochgeheizt
draußen am steg - fast 100 grad temperaturunterschied
das handtuch nur des anstandes wegen
der schneesturm - milliarden eiskristalle
diamantstrahlend brüllend
will er angst uns machen
und damals sich der worte schon erinnert
katschberg - 2010
werden sie dann ausgesprochen (und bald darauf gebraucht)
atemlos geschriehen in die turbinen
eines startenden hubschraubers
den unbeteiligter zaungast ich
in neugier betrachte
auch jetzt nicht bereit zu weichen
hier bin ich
ich stelle mich meiner angst
ich lasse die angst durch mich hindurchströmen *)
auch wenn die wüste unsere bestimmung
wir kommen aus dem wasser
Samstag, 26. Juni 2010
wörter-see

der sprung vom roten boot
etwas das vor acht jahren
schon sein hät' können
das durchbrechen des horizonts
kälte umfangen
eintauchen wie eine nadel
in das weiche fleisch des sees
if u fall - then dive
bewegungsloses absinken
das rauschen in den ohren
zur stille gesteigert
und die letzte luft brennt in deinem hals
es weicht das licht
es weicht die wärme
totpunkt
sinkgeschwindigkeit und auftrieb
im gleichgewicht
bewegung sein
die in sich selber ruht
die zeit steht still
und nur die gedanken leben
das wissen
um die existenzen über dir
und das man noch nicht bereit
für die große stille
unten
das licht zieht uns hinan
auftauchen
wie eine wiedergeburt
Sonntag, 20. Juni 2010
grillzange

die gäste ins haus geflohen
feige vor der bedrohung eines wetters
berechtigt vor den gelsen
die sich auch noch generationen später
dieses feuchten sommers erinnern werden
vor der tür
ein schuhfriedhof
wie bettler die nicht hineindürfen
oder wie verlorene seelen
deren dabei sein
nur mehr ein zusehen ist
- ob strafe oder belohung -
seelen
die nur die kleinen kinder sehen
oder die, die zu lebenzeiten
schon zu den toten gehören
wie sehr man einen abend geniesen kann
von dem man nichts erwartet hat
mit einer anderen frau
neue gespräche
über ein altes thema führen
und mit leichtigkeit auf den luxus verzichten
dass sie jung und attraktiv ist
wie leicht sich heute der rote schluckt
brandreden gegen den herbeigeredeten untergang
(wie immer zu nah - zu weit)
doch nicht jede scheune wird heute abgefackelt
und nächste nacht wirst du wieder vom fliegen träumen
w. am griller
saftige happen zwischen meinen zähne
und mit jedem genußvollen biss das (an)erkennen
dass man selbst in dieser kunst
immer noch ein elendiglicher anfänger ist
wir männer sind fürs fleisch geboren
Sonntag, 2. Mai 2010
star.gate.guardian
zartes geschöpf
zwei tattoos
wie bänder um ihre oberarme
die so - gerade noch - unter ihrem
uniformshirt herausragen
amazonentochter
kriegerkaste
ihre frisur
eine einzige provokation
- an diesem ort -
eng und glatt und kurz am kopf
mit ausnahme der langen glatten
strähnen an ihren schläfen
die ihre raschen bewegungen umzeichnen
wie ich es zuletzt bei einem "mucha" geahnt hab
nicht alle engel tragen ihre
flügel auf dem rücken
stargate
aufrechter donut aber eleganter
leichte vibrationen
ein summen das beruhigend wirkt
laserdioden die im moment
noch gemächlich rotieren
sie werden sehen
es geht schnell
wir schieben sie jetzt durch
und drüben warte ich auf sie
.........das zeug fährt rein!
.....ja das flasht ganz ordentlich...hab ich mir sagen lassen.
Samstag, 1. Mai 2010
green / blue - 2010034048
- die rote alternative gab es nicht -
smooth and cool in der rückenlage
menschen in grün
dass man das rot darauf nur als braun sehen würde
langsam bewegend schwebend
bedächtig, weil sie ständig
menschenleben in der hand halten
vermummte die kein gesetz brechen
sonder eine million guidelines einhalten
menschenauge
und fleecegedämpfte stimmen
die alle eine guten morgen wünschen
und ich hab keine ahnung ob ich geantwortet habe
der letzte versuch etwas zu erkenne was nicht 90 grad über mir ist
gedämpfte beleuchtete Sääle,
und unsere belegten tische
davor in reih und glied wie für einen
Le-Mans-start
inside
augen die ich wiederkenne
auch wenn ich kein phantomfoto hinbekommen würde
ihr assistent packt eine larynxmaske auf die er auf meine brust legt
so als ob ich ein werkstück wäre,
was ich zeifellos bin
"sie bekommen jetzt eine ....."
FILMRISS
der raum ist hell
und die jungs tragen blau
wie jung die kerle sind
- ich weiß was ich ihn gefragt hab,
aber ich kann mich an meine worte ebensowenig erinnern
wie an sein gesicht, oder SEINE worte -
sein job hier ist es, die biokybernetischen einheiten
am leben - am laufen - zu halten
organismen die nirgendwo sonst so sehr mit elektronik verschmolzen sein werden
und die kerle sind so verdammt gut darin -
in einem andern leben wären sie konsolenjunkies *)
aber hier surfen sie auf allen 12 ableitungen der EKG-Kurven
ein ohr immer am sonarschallkopf
und das andere an den beats per minute
alles so schnell
alles so kontrolliert
mein geist dämmert in einer nährlosung aus unverdünnter hektik
der blaue mit irokesenschnitt flitzt durch den raum
und dann sind sie zu zweit an meinem rechten nebenbett
irokesenschnitt und einer der
das alter und die aura des fieldcommanders hat
oranger trennvorhang
schiebt sich ins blickfeld
alles cool in meinem abschnitt
- das was mich quält muss ich selber herausfinden -
die jungs machen ihre sache gut
auch wenn ihnen immer der große endgegner
- ungeschlagen -
im nacken sitzt
Freitag, 23. April 2010
Onkel Franz
Dienstag, 13. April 2010
endpunktstudien
im lebensmittelbilla
mit zwei flaschenzetteln in der hand
- ich bin nur der fahrer -
durch die engen regalreihen flanieren
die örtlichen sehenswürdigkeiten
bewundern
nichts hier
von den genüssen
die in den regalen
lauern
warten
sich anbiedern
nichts hier
was ich nicht schon tausende male
gekostet hätte
denn selbst den fernen osten
- ganz hinten links
neben den konservenobst -
haben wir schon abgearbeitet
und die fleischtruhe hat heute auch nichts
abartiges anzubieten
was wenn am ende des genusses
noch so viel leben übrig ist?
pvc-styropor-panikattacke
- eine erinnerung
- ein flashback
- eine sehnsucht
trifft mich wie ein betonziegel
wie gerne wäre ich jetzt in
einer dieser hotelruinen am semmering
verfallene gemäuer
in denen fremde erinnerungen
wie guter alter rotwein
gereift sind

und sich satt sehen
an den bewegungen eines jungen mädchens
dessen verheißungen
mich nicht mehr interessieren
Montag, 5. April 2010
antonius apokryphen (1)
no eternal life?
no resurrection?
he promissed to burn our hearths
and against the darkness....even this is enough
Mittwoch, 31. März 2010
lock back in anger
zeit was mutiges zu tun
nichts was ein akt der verzweiflung wäre
und im großen kontext unbedeutend
nachdem es die grandiosen analysten meiner selbstdarstellung
- die mit meinen wahrheiten umgehen wie mit kratzigen aber warmen mänteln -
schon von den dächern pfeifen...
...die monate von oktober 87 bis märz 88 (und weitere rd. 2 Monate in etappen danach)
haben mein leben geprägt....
....und unvermeidlich kommt es immer wieder,
dieser zeit ist nicht die schuld zu geben
und da ist nichts schönzureden
und nichts zu rechtfertigen
- das man etwas überstehen kann DARF niemals DER grund sein um es zu tun
ich bin mir der gefahr bewußt:
etwas hervorzubringen das in der vergangenheit liegt
und damals "schlimm" war aber das man überlebt hat
gebiert immer falsche helden
das folgende material ist O-Ton:
ich habe damals schon geschrieben und ich habe nie damit aufgehört
die folgenden texte sind so wie sie von damals erhalten sind
keine redaktion, keine ausbesserungen, keine kürzungen
keine selbstzensur durch ein späteres ich
alles authentisch - und das meiste - literarisch gesehen - schwülstiger mist
(be warned)

Vorbei
30. September
So viele Gesichter
Der Tote

Chaos
Der Vogel
Endzeit
Lilly (echt nicht jugenfrei)
Schützengrabenschizophrenie
(Dies ist der Ort der mich über 20 Jahre später zum Text "Grablicht" inspirieren wird)
Schöne Zeiten
Epilog
(Tulln war der letzte Gig auf unserer Österreichtournee - alles dabei, und erst mehre jahre später werde ich ein Wort dafür haben "Eye-F***ing"....kriegt man alles im besten Killaspiel nicht so geil hin....wir waren natürlich wie immer die bösen (Feinddarsteller)..Codename "Romanow" - wir erinnerun uns "kalter Krieg" und so)
Emanzipation der Guerillas
("Roy glaubt an die Zukunft" als Antwort auf "Technik und Wissenschaft dient dem Fortsschritt" von Roy Lichtenstein)
Traktat der Killer
Paul (Nachspiel)
(Anmerkung: Den Namen "Paul" für mein alter ego hab ich irgendwann kurz vor meiner Matura gefunden. Das hinige Häferl mit dem Paul-Schriftzug habe ich wirklich auf einer Übung ein paar Jahre später gefunden. Alles außerhalb meines Kopfes ist wirklich so passiert, und was innerhalb abläuft, dafür übernehme ich prinzipiell keine Garantien. Jeder blöde Zufall bekommt eine Bedeutung)
Handbuch des Kriegers (Flashback 2007 und der fragmentarische Versuch von irgendwas)
(Ist vermutlich aber auch sowas wie ein Entgegnung auf den "Krieger des Lichtes"...)
Donnerstag, 25. März 2010
f*** 2009

2009.....den sommer versäumt und den kurzen früherbst zu heiß genossen....aber da hatten es uns andere schon gesagt...2009 ist ein schlechtes jahr...2009 ist ein schlimmes Jahr...2009 ist ein scheiß jahr...
wir haben es schon gewußt, bevor die kataklysmen eines viel zu frühren winters über uns hereingebrochen sind......
.....ein kalter nachmittag an einem friedhof...unsere tränen die erst nicht kommen (dürfen) und nacher nicht gehen wollen...kinder in der menge, gebrochen aber tränenleere augen...sie verstehen das nicht, sagt einer der selber keine kinder hat...aber er versteht nicht, es sind kinder die heute alle einen großen schritt in richtung erwachsensein machen, aber sie kennen den codex bereits und werden ihn im gegensatz zu ihren vätern nicht brechen........
ich bin der schirmträger, für die musik...während der feine nieselregen aus meinen alpträumen (mit der nur ihm eigenen grausamen zärtlichkeit) auf uns runterfällt.....ihre schultern, unsere lippen zittern vor kälte und trauer.....meinen mantel über ihre schultern zu legen wäre ebenso naheliegend wie anmaßend....die hand sein, die aus dem hintergrund ein taschentuch reicht....ein taschentuch, dass erst eine geige und dann erst eine träne trocknet.........
(ein paar wochen später wird sie einem zornigen kerl behutsam eine tür öffnen, so wie in diesem jahr mehrere menschen - überwiegend frauen - behutsam türen öffnen, türen hinter den zwar immer wieder fragen lauern aber hinter denen auch SO VIEL raum ist, dass sich jeder zorn verströmen, ins nichts verlieren wird....... während andere türen endgültig ins schloss gefallen sind.......)
......2009......ein schlimmes jahr...und dennoch ist das einzige was für mich überbleibt.......
.....dankbarkeit....
carmina burana (möglichkeiten)
der trommler
begnadete hände, flinke finger
unter dir eine gespannte haut
wirbelnde stöcke
du kannst nicht anders
du musst schlagen
und wenn es das schicksal gut mit dir meint
so bist du in der alten ankerbrotfabrik
hast 150 stimmen hinter dir
die du taktest während sie
wie ein schreiendes geheimnis
in ein atemloses publikum branden
und wenn nicht,
....dann jagst du den tod gegen magdeburg
Mittwoch, 10. Februar 2010
Phö.nixen (Entwurf)
where love lies burried
silvesterbrunch
mit neuen freunden
wie reden über eine alte geschichte
über eine liebe
die nur eine verliebtheit war
aber für den der sie verloren
alles war
so dass er bereit
den rest eines lebens
der so klein erschien
gleich ganz weg zu werfen
tell me bard
where love lies burried
ein letztes abenteur
(ein erstes abenteuer)
dort wo es kugeln genug gibt
ritualisierter selbstmord
"schau ich schmeiß mein leben weg"
aber niemand da den das interresiert
dann kann ich es auch gleich behalten
tell me bard
where loves lies buried
wo hab ich diese liebe verloren ?
ausgeschwitzt in diesen 6 monaten
in denen mein herz so kalt wie der boden war
hinausgeschriehen in nächten
im rausch eines krieges
hinuntergesoffen und
ausgekotzt
in fremden stimmen
die nichts menschliches mehr hatte
tell me bard
where love lies burried
zu tode getrampelt
auf den verfrohrenen ackerschollen
auf dem rissigen exerzierasphalt
eine sehnsucht exorziert
und mit der einamkeit des langstreckenläufers
ein neues zentrum gefunden
tell me bard
where love lies burried
....in Zweisamkeit dort wo auch mein altes ich liegt
euch beiden wird nicht nachgetrauert
ein letzte erinnerung
erfrohren auf einem kalten berg
auf dem sie nicht war
aber alle anderen
Gott ist ein Frau
und sie ist nicht alleine
Donnerstag, 14. Januar 2010
....alter klingone...
die abscheu in den augen einer frau sehen
für die art von kerl
die ich vor 20 jahren gewesen zu sein glaube
wozu auch noch immer helfen wollen
die ewigen spiele noch immer nicht durchschaut
es reicht wenn du deinen frust
auf meiner stirn zerschlägst
aber kannst du es ertragen
wenn ich dir meine wahrheit in dein gesicht sage?
wir wollen nicht mehr gefallen
finden befriedigung darin anzuecken
weißheit und ehrlichkeit
ist zwangsläufg ein ärgernis
stille dankbarkeit
und ewige anbetung denen gegenüber
die in meiner vergangenheit
für unsere zukunft
die oberste direktive
durchbrochen haben
Donnerstag, 31. Dezember 2009
....ende/neuanfang....
aus den gesprächen und überlegungen
mal die konsequenzen ziehen
das sind wir alleine unserer glaubwürdigkeit schon schuldig
und erst auch den anderen
und denen, die wir sein werden
waypoints
und dazwischen nur mehr
der letzte und härteste gegner
wir selbst
unser jetziges ich
für ein zukünftiges opfern
die transformation der flammen
die hoffnungslosigkeit der asche
aber keine garantie ein phönix zu sein
samenkörner
die einem blühenden leben
entgegensterben
zeit zu gehen
wir tun das nicht zum ersten mal
aber mit jeden mal bewußter
beschwerlicher
am altem hängend
ein letzte blick in die runde
auch unsere abschiede sind reifer geworden
zeit zu gehen
um ein paar brücken hinter uns zu sprengen
brücken die wir viel zu lange gehalten haben
und über die am ende keiner mehr drüber wollte
die ungewißheit vor uns
genauso wie hinter uns
wir wissen immer nur was wir GEHABT haben
und was wir WIRKLICH wollen
können wir uns nicht mal vorstellen
GLÜCK ist nur in der Restrospektive existent
zeit zu gehen
da vorne wartet ein weg auf uns
ich schätze das ist mein letzter videoblog
so oder so
jake sully meldet sich ab
ich komm sonst zu spät zu der party
schließlich ist heute mein geburtstag
Dienstag, 22. Dezember 2009
....Josef.....
du unbekannter unbedankter heiliger
hintergrundstrahlung einer kindheitsgeschichte
prototyp eines patchworkvaters
ein sohn der nicht der deine ist
eine frau die dich vermutlich gar nicht wollte
ein notlösung
die bessere alternative zu einer steinigung
hast du jemals existiert?
hat dich ein chauvinistischer schreiberling erfunden?
oder haben dich die eifersüchtigen maler verschwinden lassen,
weil in der archaischen symetrie der ikonen kein platz war
für einen zweiten mann
du loser
konntest deiner familie in betlehem nichts anders bieten
als einen schäbigen stall
und deine einzige leistung besteht darin davonzulaufen,
nach Ägypten zu fliehen
deine antwort auf einen auftrag war dein handeln
kein wort ist von dir überliefert
und auch nicht eine einzige träne die um dich geweint worden wäre
warst du ein guter mensch?
eine treue seele?
oder nur ein williger handlanger
mann im schatten
mainstream
bescheiden oder nur langweilig
unbekannter heiliger
deine tugenden
uns so erreichbar
und dennoch bis dorthin
ein bitterer weg
Montag, 21. Dezember 2009
...entscheidung im mondlicht...(WIP)
wenn die vernunft des tages hinter mir gelassen
die gleiche entscheidung
der kinder der nacht
mit den wölfen ziehen
oder den fledermäusen
rudel oder schwarm
der erde oder der luft verbunden
durchs unterholz brechen
oder vor dem mond tanzen
beide mir so verhasst
und dennoch kenne ich ihren hunger
ihren durst
der niemals satt macht
"werwölfe können gar nichts"
aber mir läuft die zeit davon
unmöglich bis zum mitternachtsball zu warten
aber was ist der willig gebotene hals
gegenüber die schreiende panik in den augen
ein traum in einem traum
ich kann für diesen biss dir gar nichts geben
schon gar keine ewigkeit
und meinen zorn hast du nicht verdient
alles bleibt beim alten
irgendwann brauchen meine plastikzähne kukident
auch danach werd ich noch rotwein trinken
und mein feiges antlitz bis zuletzt im spiegel sehen
einer sein der nur redet
nicht wert an die kette zu kommen
und zu schade für jeden pfahl
im durst geboren
aber niemals sein diener
Mittwoch, 2. Dezember 2009
....herbstsonne....
den bus versäumt
wie sie
die unbekannte lange
mit einem gesicht
genauso interessant wie ihr buch
beinahezusammenstoss
bei unserer gleichzeitigen
aber nicht gemeinsamen
übersprungshandlung
chi-diving
vor dem eintachen
ins gleisende
eiswasser
des tages
facebook wird mich die nächsten
beiden tage noch
an den geburtstag eines freundes erinnern
den wir diesen herbst begraben haben
ein feuerwehrauto
fetzt über die freyung
am linken rückspiegel
ein langes schwarzes band
(das genauso im wind weht wie das haar
der unbekannten langen)
einbiegen in die naglergasse
todessonne
die alles verbrennt oder in den schatten presst
nur auf der goldenen straße bleiben
wer weiß was im schattenrand lauert
entgegenkommende
ohne gesichter
ohne augen
aber jedes haar
im gegenlicht
wie aus der schwärze geschnitten
jeder tunnel endet im licht
Samstag, 28. November 2009
eismeerflotte
das wolfsrudel zerschlagen,
zerstreut,
verlassen
alleine auf seerohrtiefe
über uns klacken
die ersten eisschollen aneinander
so viele aus unserem verband
haben wir ziehen lassen
ihnen unseren schutz aufgekündigt
und sie auf unsere art
dadurch schon jetzt geopfert
über uns ein einsamer transporter
die dort oben kennen uns
vertrauen auf uns
fahren unter unserer fahne
sprechen unsere sprache
mehr heimat werden wir niemals haben
wir folgen ihm
wie ein schatten
- in JEDER bedeutung des wortes
ein pinup
ein familienfoto
ein rilke
fett und pickig
von schweiß und motoröl
das tageslicht kommt nur gefiltert
runter zu uns
und unsere luft haben wir schon selbt
tausenmal geatmet
wir ruhen ins uns
und schmoren im eigenen saft
alle maschinen stop
todestille
auf grund setzen und auf horchposten gehen
unsere puls hämmert wie ein maschinegewehr
und die herzen kochen in unserem körper
wie jeden sommer
zuviel gewollt
gejagt unter den stolzen korvetten
ohne absicht aber auch ohne hoffnung
auf einen abschuß
zuviele unserer torpedos immer noch im wasser
hungrig nach einem ziel
geheimtreffen vor malta
vor sonnenaufgang
kurz streift frische luft
- und noch etwas -
unsere wangen
die tanks wieder voll
genug energie
um über den winter zu kommen
die da oben
wissen was wir nicht mal zu hoffen wagen:
da wir da sind und kommen
wenn sie uns brauchen
Donnerstag, 12. November 2009
...somewhere over a rainbow....(11.11.09)
unsere dritte begegnung
in ebenso vielen jahre
zu beginn nur drei getauschte sätze
in ebenso vielen tagen
dazwischen
datenstreams
virtuelle repräsentation
aber deswegen nicht unecht
auch jede muse
wäre immer nur projektion
wir teilen ein stück einer alten seele
- und vielleicht so manche dunkle gabe -
aber wenns drauf an kommt
werde ich ihr die brille reichen
der glaube sie zu kennen
und doch jede bewegung
wieder eine überraschung
my funny valentine
ein song der schmerzt
weh tut
aber auch wenn ich mich ihre stimme
entlang die erinnerung runter lasse
- und sie bringt mich weit runter -
bleibt die ursache nicht greifbar
- über den regen roter rosen
ein song von der knef
den ich erstmals genauso höre wie
seiner zeit vielleicht mein vater -
ob's ihm auch so kalt über die schulter
und so heiß nach innen ging?
- somewhere over the rainbow
D. wie Dorothy
immer auf der yellow brick road
aber diesem zauberer von oz
(noch) nicht begegnet
Sonntag, 8. November 2009
hundstage
ein fremder hund
seit einer halben stunde
neben uns
mit uns
wir haben ihn nicht eingeladen
und er hat uns nicht gefragt
unbedenklich
in der einsamkeit
aber wir nähern uns wieder der zivilisation
kinder tollen im herbstlaub
was wenn er eines anfällt?
ist man für die verantwortlich
die mit einem ziehen?
verantwortlich für die
die man in seiner nähe geduldet hat?
wir sind fast da
und es ist zeit es auzutragen
Geh heim,
los lauf nach Hause
und wenn du kein zuhause hast
dann such' dir eines
aber....hier....ist...nicht...zu...hause!!!
Geh !
Ein Schritt nach vor,
ein Schritt zurück,
ein Blick nach vor,
ein blick zurück,
ein Schnaufen wie eine
Zustimmung unter Protest.
Er trottet davon,
mit gesenkten Kopf.
Ein Köter
versteht den anderen.
Donnerstag, 5. November 2009
säulenwald
gefährliche untiefen
in denen man zwischen dem wurzelholz
versinken würde
dazwischen
ein säulenwald
aus marmorsockel
- alle leer
manche mit namen
und manche ohne
weil vergessen
oder nie gewusst
ja
ich bin ein ketzer
und ich bin ein schwärmer
hab menschen zu götter
und frauen zu engel erhoben
weil ich glaube
das mein Gott
diesseits des Jordan
nicht barmherzig ist
verlassene altäre
leere tempel
früher oder später
fliehen oder fallen sie
- als wäre ich der antichrist
die sockel schwanken
mormor versinkt in dem morast
tiefer
so wie erinnerungen
langsam im vergessen
aufgehen
fester boden
unter meinen füßen
- um was für einen Preis
Dienstag, 3. November 2009
space ranger (im schwarzen loch)
waren wir jäger in nebraska
saßen an den lagerfeuern
und verteilten ungefangenes
wild
heute sind wir spaceranger
und lungern in
den verkommenen
cantinas herum
die es in in jedem
weltraumhafen gibt
wir geben uns abgebrüht
pfeifen dem universum
noch immer unseren flotten song der
großen freiheit
aber unsere lungen haben längst
die resignation inhaliert
zur falschen zeit
am falschen ort
die die gestrandet sind,
wollen weg,
und die die es weg geschafft haben,
wollen heim,
und die daheimgebliebenen
kranken an dem
was sein hätt' können.
wir leben in unseren erinnerungen
und hoffnungen,
Geschichten die größer sind
als Wahrheiten je sein werde
Wir reden von den großen
massenreichen dingen da draußen,
von den anziehungsstarken objekten,
von den gravitationsfallen,
die stärker sind als jedes licht,
wie jemand der sich damit auskennt
- oder es zu beherrschen glaubt.
Wir waren allem am Point of no return,
dort wo du zwar ausweichkurse berechnen kannst,
aber das gesamte universum nicht ausreichend energie hätte
um es durchzuziehen -
und du auch nicht den willen.
spagettifizierungsphänomene
zuerst zieht es dir die augen aus dem schädel
dann machst du ein langes gesicht
und je nach eintrittswinkel
reißt es dir das herz heraus
oder es bleibt zurück
aber auf jedenfall gehst du lächerlich über diese schwelle
Zeitparadoxa am Ereignishorizont
von außen betrachtet hängen wir noch in der umlaufbahn
regungslos gefrohren
aber von innen gesehen
sind wir längst gefallen
fehleinschäzung
nur weil etwas licht schluckt
muss es nicht voll licht sein
viel zu früh
ging es nur mehr
ums sich fallen zu lassen
dorthin wo du niemals aufzuschlagen
glaubst
und im inneren
quantenschaum oder singularität
die realsierung aller möglichkeit oder
die auslöschung jeder wirklichkeit
Wurmlöcher sind derzeit
ein rein theoretisches Konzept ohne jeglicher
empirischer Evidenz.
Donnerstag, 29. Oktober 2009
harte landung
war fantastisch
heisse luftschichten
die dich nach oben ziehen
treiben
und dich für eine zeit nicht runter lassen
oben -
die luft so dünn
die freiheit pfeift unter unseren flügel
im kopf ein rausch
wir sind geflogen -
irgendwo unter uns
ein planet
so klein
so weit
so fassbar
fallwinde
im frühherbst
wir kommen rein
zu schnell
zu tief
unsere landeklappen
sind noch angelegt
so als ob nur die luft
uns bremsen könnte
die uns eben noch getragen hat
hätte der tower uns warnen können?
der die ganze zeit regungslos
hier herunten steht und wartet
hat er gewußt was da über ihn kommt?
er der nicht
mit uns geflogen ist
was wenn am ende der landebahn
noch so viel schub übrig ist
- and my feet would'nt touch the ground
wir sind auf speed
und die wird uns noch durch die
nächste gewitterfront werfen
aber vor der hügelkette im hinterland
werden wir nicht mehr genug
höhe gewinnen
im sog unserer
turbulenzen reißen wir andere mit
- die nicht wissen wie ihnen geschieht -
ein augenblick der extase
wendy ich kann fliegen!
bis sie die schwerkraft wieder hat
aktivierung der schubumkehr
wir rauschen durch die wohnzimmer
durch die nacht
durch die herzen
wie eine falsche hoffnung
wie ein falsches versprechen
vergänglich und doch nachhaltig
der strom reißt ab
ein blick zurück
das inferno hinter uns
verdeckt durch den qualm unserer triebwerke
wieviele tauben wir wohl
in unseren turbinen
vershreddert haben?
wir haben das alles nicht gewollt
und dann dämmert uns,
- als sie die talente verteilt haben
haben wir nur die dunklen gaben
ausgefasst
wo genau haben wir die anderen verloren?
oder sind sie noch hinter uns?
wo haben wir sie zuletzt am himmel gesehen?
wessen fehler ließ sie abstürzen?
es nur noch zu ende bringen
wenn du stehst
da stehst du zwar
aber immer alleine
und hinter dir
ein
trümmerfeld.
Mittwoch, 28. Oktober 2009
dachboden
schöne erinnerungen
gehören auf den dachboden
oben über uns
so als ob eine vergangene gute zeit
uns vor dem was vom himmel fällt
schützen könnte
oben auf den dachboden
wo manchmal der wind rein pfeift
und im winter sogar den schnee
durch die ritzen drückt
oben
nicht mehr unten bei uns
und noch nicht ganz weit weg
oben wo die sonnenstrahlen heimlich einsickern
fragile streifen durch die luft ziehen
in denen immer staubflankerl tanzen
staubflankerl
die sich früher oder später auf unsere
erinnerungen absenken werden
- denn gras wird sowieso nie darauf wachsen
staubschichten lagern sich ab
sedimente des vergessens
einlagerungen neuer erinnerungen
die das was war
versteinern lässt
ein bündel alter liebesbriefe
schwer wie ein ziegel
sie zu berühren bringt
den staub/dein herz
in wilden aufruhr.
erinnerungen
gehören auf den dachboden,
wir sollen wissen wo sie sind
aber nicht jeden tag dort sein,
denn sonst riechst du selber bald so muffig
wie ein nasses bündel alter zeitungen.
erinnerungen
gehören auf den dachboden,
denn wenn du ihnen haine pflanzst
und tempel baust
ziehen dort bald
die falschen götter
ein.
Donnerstag, 22. Oktober 2009
in die FREMDe GEHEN
wo warst du meine geliebte
in unseren dunklen jahren?
weg warst du
und niemand
hat dein fehlen bemerkt
wo waren wir beide
in unseren finstern zeiten
es gibt fotos die beweißen das wir zusammen waren
und wo wir waren
aber ich kann mich nicht daran erinnern
wir teilten den selben raum
die selbe zeit
und dennoch waren unseren seelen
in unterschiedlichen dimensionen
gefangen
konzentriert darauf es gut zu machen,
nebeneinander wie parallelen
die sich niemals schneiden
niemals berühren
wo war ich?
wann hab ich angefangen hinauszugleiten?
wer und was hat mich all die jahre
da draußen am leben erhalten
reanimiert
bewahrt und beschützt
dass das was wiederkehren konnte
noch liebenswert war.
und wer hat das für dich getan?
was ließ dich ausharren?
meine wiederkehr
war keine heimkehr
kein rückzug
keine flucht
ohne reue
ohne resignation
vorrücken zur dritten base
und dann zur nächsten -
und feststellen
dass man hier schon mal gewesen ist
- in unterschiedlichen zeiten
wie ein zeitreisender
zu seinem heimatplaneten zurückkehrt
es ist immer noch der selbe
aber so verändert
wiedererforschen
wiederentdecken
meine hände
die eine landschaft kartografieren
alles schmeckt so neu, so anders
und dennoch vertraut
ich war gerade mal kurz zu hause
als du mich gebeten hast dich mitzunehmen.
da wusstest du schon, dass ich wieder weg muss
- dass wir wieder weg müssen
ja,
wir sind zueinander gestanden,
aber wir waren nicht denen treu die wir waren,
aber denen gegenüber loyal
die wir sein hätten können
ich hab die frau
dich ich '92 geheiratet hab
mit der frau betrogen
die sie heute ist
Dienstag, 20. Oktober 2009
grenzschichten
im moment
in dem du deinen körper der gravitation anvertraust
regiert einen augenblick lang
die schwerelosigkeit über dich
im moment in dem du auf's eis prallst
spürst du für den bruchteil einer sekunde
die hitze des impacts
wenn dir eine schneeflocke auf aug' klatscht
kurz bevor sie auf dir ihren wärmetod stirbt
verdunkelt sie deinen ganzen himmel
in den letzten herzschlägen
bevor dich ein überhitzter kreislauf
auf den heissen asphalt wirft
spürst du die kälte über deine haut krippeln
.....
man sagt
die augen wären der weg
zur seele eines menschen
bevor du dich dort drinnen verliehrst
siehst du dich unweigerlich
mit deinem eigenen antlitz
konfrontiert
....
dahinter ist ALLES anders
Sonntag, 18. Oktober 2009
...der trost einer fremden....
ein schicksal
das im großen blindwütend
im kleinen aber feinfühlig
sein muß
hat uns beide
hier und jetzt
zusammengeführt
wir wissen zwar wer wir sind
aber wir kennen einander (noch) nicht
wie haben keine gemeinsame vergangenheit
und keine gemeinsame zukunft
wir wollen nichts voneinander
wir haben nur diese nacht
und ihren schmerz
- wir haben nichts zu verlieren -
echter wird die
zeit niemals werden
sie zieht eine linie
im sand nach,
und dann führt sie mich in ihre wüste
die für diese nacht unsere sein wird
tief im hinterland
wo unsere eigenen masken nicht mehr existieren
und die des anderen längst gefallen sind
dort wo nur das
geschwisterpaar wahrheit und ehrlichkeit
regiert
wie tief ist das herz eines menschen ?
wie weit kannst du in einer nacht laufen?
ihre augen
wege in fremde welten
aber in dieser nacht von ihrer trauer geflutet
sie lässt ihren schmerz ausbluten
und ich versuche meinen darin zu ertränken
nichts was ich noch tun könnte,
ihre stärke die mir meine kleingläubigkeit vor augen führt
und eine träne die meine
wange liebkost
morgen geht das leben weiter
aber vieles wird nie mehr so sein
wie vorher
....sie hat mir einen auftrag gegeben....
Mittwoch, 14. Oktober 2009
grablicht
november 1987
3 uhr morgens
ich sitze in einem erdloch
auf einem
truppenübungsplatz
draußen ist es still
das brot ist gefrohren
aber das dosenfleisch weich
weil die letzten stunden am
körper getragen
vor mir eine grabkerze
keine von den duftölfunzeln
die nächstes jahr trendy werden
sondern ein
windresistenter
roter plastikbecher
den meine friedhoferprobte mutter
für mich organisiert hat
das erdloch ist mein grab
so wie nie wieder mehr ein erdloch
mein grab sein wird
weil ich jeden milimeter die letzten tage
selbst gegraben
ihn diesem boden
abgerungen habe
die flamme zittert
wirft rote schlieren an die lehmige wand.
das ein farbe
wärmen kann?
Ich sitze in meinem Grab
kenne noch nicht die die ich kennen werde
liebe noch nicht die die ich liebe werde
habe aber etwas geschafft was ich danach
nie mehr schaffen werde -
- mir den weg zurück erkämpfte
in die geborgenheit
eines mutterschoßes.
Ob so auch der letzte Friede ist?
Ein kalter Luftzug in meinem Nacken
grausam und verheißungsvoll
wie ein Geburtskanal.
Samstag, 10. Oktober 2009
bauernkind (männertrauer)
ich hab den tod
auf dem land gelernt
als kind
im letzten jahrtausend
unbändige neugier
stärker als jede angst
als der tod nur ein wort
und der tote nur ein name war
der luxus
ungehemmt jederzeit
weinen zu dürfen
(und zu können)
als die ging
die mich immer getröstet hatte
in der kirche auf der männerseite
die gesichter der bauern
zerrissen, zerfurcht wie ihre ackerschollen
und hart wie die erde im dezember
eiskristalle in den augenwinkeln
die zu schmelzen drohen
das salz der ungeweinten tränen
sickert tief
und wird irgendwann den boden vergiften
initiationsritus im dorfwirtshaus
der almdudler markiert mich zwar als kind
wird mich aber nicht vor dem schützen
was es zu höhren gibt
und inzwischen auch schon einer von ihnen
mein onkel
der an seinen gott zweifelt
(während ich mit meinem ersten debreziner kämpfe)
die hilflosigkeit eines dorfpfarres
und worte aus dem zigarettenqualm
zwar schaal und abgestanden wie verschüttetes bier von gestern
aber ein mantra das die dämonen bezwingt
allerseelen
wir lassen heissens wachs auf unsere hände tropfen
das uns die zwar die haut verbrennt
aber die kälte vertreibt
die gnadenlosigkeit einer totenglocke
und rote feuchte augen
die sich trotzig in den wind drehen
niemand hier wird sich
ray-bans vor die tränen stecken
männer weinen dort selten
und wenn sie's tun dann schämen sie sich nicht.
sie haben's mich damals schon gelehrt
- das einzige was ich auch noch heute wissen muss -
das bis jetzt
noch jedes Jahr
der Frühling
irgendwann
gekommen ist.
Donnerstag, 8. Oktober 2009
golgotha (morgen)
joe, peter, und die beiden marys
hatten echt keinen grund
weiterzumachen
nach der nacht
in der ein sohn
an seinem vater
verzweifelt ist
sie haben es dennoch getan
diese nacht überstehen
und dann die nächste
immer ein morgen vor dir
das dir nicht mal die illusion
einer erlösung gibt
die wichtigen dinge brauchen keinen grund
ist unser kosmos geworden
unser universum
unsere väter
gingen noch
hinaus in die dunkelheit
um ihre
verzweiflung
ihre angst
ihren zorn und ihre wut
hinauf zu den sternen
zu brüllen
und im gegensatz
zu dem alten freak
der schweigend hinter den planeten lungert
antwortet hier
manchmal
jemand