Samstag, 26. Juni 2010

wörter-see


der sprung vom roten boot
etwas das vor acht jahren
schon sein hät' können

das durchbrechen des horizonts
kälte umfangen
eintauchen wie eine nadel
in das weiche fleisch des sees

if u fall - then dive

bewegungsloses absinken
das rauschen in den ohren
zur stille gesteigert
und die letzte luft brennt in deinem hals

es weicht das licht
es weicht die wärme

totpunkt
sinkgeschwindigkeit und auftrieb
im gleichgewicht
bewegung sein
die in sich selber ruht
die zeit steht still
und nur die gedanken leben

das wissen
um die existenzen über dir
und das man noch nicht bereit
für die große stille
unten

das licht zieht uns hinan

auftauchen
wie eine wiedergeburt

Sonntag, 20. Juni 2010

grillzange



die gäste ins haus geflohen
feige vor der bedrohung eines wetters
berechtigt vor den gelsen
die sich auch noch generationen später
dieses feuchten sommers erinnern werden

vor der tür
ein schuhfriedhof
wie bettler die nicht hineindürfen

oder wie verlorene seelen
deren dabei sein
nur mehr ein zusehen ist
- ob strafe oder belohung -
seelen
die nur die kleinen kinder sehen
oder die, die zu lebenzeiten
schon zu den toten gehören

wie sehr man einen abend geniesen kann
von dem man nichts erwartet hat

mit einer anderen frau
neue gespräche
über ein altes thema führen
und mit leichtigkeit auf den luxus verzichten
dass sie jung und attraktiv ist

wie leicht sich heute der rote schluckt
brandreden gegen den herbeigeredeten untergang
(wie immer zu nah - zu weit)
doch nicht jede scheune wird heute abgefackelt
und nächste nacht wirst du wieder vom fliegen träumen

w. am griller
saftige happen zwischen meinen zähne
und mit jedem genußvollen biss das (an)erkennen
dass man selbst in dieser kunst
immer noch ein elendiglicher anfänger ist

wir männer sind fürs fleisch geboren