Dienstag, 31. August 2010

bittersweet strings (REPLAY)

the stoney road
beneath the weels
hammering the rythm
of my sadness

sweet tears
for love
left behind
carved memories
in the hearth

bleeding thanks
to destiny


(Beim Ausmisten gefunden: Text aus einem Musikworkshop - etwa 2008)

vietcong - agent orange

die fiktion/hoffnung
einen unendlich kleinen gegner
rauszubomben und besiegen zu können
nur weil man die äußere grenze
seines aktionsradiuses kennt
und die überlegene bombenlast an C-Waffen
und die fortschrittlichste
visuelle luftaufklärung
zu einsatz bringt

Samstag, 28. August 2010

kroganer auf der mariahilferstraße


natürlich bin ich keiner
aber beweg mich heute wie einer

zum ersten mal draußen
in der stadt die meine ist
aber die mir fremd geworden
in den letzten wochen der abgeschiedenheit

nach der quarantänestation
menschen in der u-bahn
die weder ärzte noch patienten sind
oh schöne welt - die solche wesen trägt

tuchanka? das soll eine heimat sein?
der felsklumpen ist es nicht wert den fuß darauf zu stellen

tuchanka ist unsere heimat
wir haben unsere zivilisation hier
tausende mal aufgebaut
und selbst wieder niedergebrannt
und das was nachher noch am leben war
war reiner, lebendiger, stärker.

unsere körper sind übersäht mit narben
aber wir leben.


der rucksack auf meinen schultern ist leer
trotzdem fühlen sie sich an
wie unter tungsten-verstärkten schulterplatten
geschmeidig in den knien
aber etwas steif im rumpf
als ob ich eine panzerweste auf der brust
so bedächtig in den bewegungen als würde ich fürchten
falls ich wo anstreife
durch meinen körper die umgebung zu zerstören
- genau das gegenteil ist der fall

raus aus dem untergrund
die rolltreppe nach oben
hinaustreten auf die belebte straße

die sonnenstrahlen brechen über mich herein
gerade so als ob im starbucks
eine supernova zerbirst

die augen schließen
den kopf in die sonne
und das licht atmen

ein schritt wie ein gebet

Freitag, 27. August 2010

the big picture

master:
so my padawan - at this point - you want to know the answer ?
you want to see the big picture ?

badawan:
yes master

master:
then.....REMEMBER !

upleveln (very personal view)

ein krieg hat dich ausgekotzt - halb verdaut
ein schlacht hat dich übergelassen
ein kampf hat sich für dich entschieden
die auslöschung hat dich übersehen

die superpositionen sind zu deinen gunsten kollabiert
und du bist in jener parallelwelt weitergegangen die die schönere war,
deine katzen miauen noch
denn du hast glück gehabt

egal ob du es verdiehnt hast
oder du es dir noch verdiehnen kannst
auf jeden fall ist die rechnung heute schon bezahlt
niemand da oben hat dein glück gewollt
und den anderen ihr unglück auch nicht zugedacht

deine erfahrungspunkte sind dir schon zugeteilt
niemand wird fragen wie du sie bekommen hast
was du aus deinen talenten machst ist deine sache
und glaube mir - du wirst sie brauchen

wir haben nur diese eine welt
......
und den trost der anderen

Sonntag, 8. August 2010

schmerzmittel/schlechter trip - (Playback with insufficient words)

im Dazwischen

heute ist es anders
gestern war es die goldene brücke
die uns dazu brachte
weit über einen blauen planeten
die irisierenden partikelstürme zu bestaunen
und vermutungen anzustellen über die
fragilen geophysikalischen ursachen die diese muster
hervorbringen

heute ist es anders
heute sind wir im dazwischen

der andere
der sich hier irgendwo herumtreibt
auch ein verlorener nachtkrieger wie ich
genauso gehetzt, genauso gejagt
wirft seinen bleischweren körper
von einer seite auf die andere
und schafft es dennoch nicht
die zeit damit totzuschlagen

sein krieg!
meiner so anders
festgeheftet in dieses bett
bewegungslos weil ich weiß
(oder es wenigstens ausreichend fürchte)
dass sie mir bei der kleinsten bewegung
ihre fänge in den leib schlagen werden
längst erkannt das der einzige weg hier hinaus durch meinen kopf führen muss

lange vor dem schlaf
die augen wie unter beton
pressen mir das bild der traumwelt
mechanisch ins gehirn

silent hill
von einem farbenblinden kolloriert
feuchtes betonlabyrinth
gelbes blut tropf aus den betten (weil rot nicht genug schreit)
und hinter den grünen exit-schild
lauert eine backsteinmauer
kein ausgang für mich in diesem schreien

dennoch irgendwann
dazwischen
woanders
ich weiß nicht wo wir sind
ich weiß nicht wer wir sind
wir sind auch nicht die ersten hier
die vor uns haben - als sie zurückgekehrt -
elysium und nirvana konzipiert

stumme friedlichkeit
und dann die gewißheit
das wir wieder zurück müssen
hinunter in diesen kleinen schwachen schwitzenden körper,
um wieder der zu sein, der wir die ganze zeit schon sind
der schmerzensmann!

bewegungslos,
die arme über der brust gekreuzt
- am bauch wäre zu schmerzhaft -
peitschen wir mit unseren qualen den minutenzeiger voran

als von der straßenseite her laut falco tönt
"ganz wien ist heut' auf heroin"
kämpfen wir uns an die oberfläche um festzustellen
ob wir noch leben

im nachbarhaus ruft jemand nach der polizei
und endlich schaffen wir es die erde über unserer augen
wegzureiben

die nacht hat die richtige farbe - 01:26 Uhr

davongekommen

schwester isabelle

engel operieren immer an den grenzschichten,
kommen von irgendwo anders zu uns,
bewachen den garten enden,
oder vertreiben uns von dort

ich bin gabriel.....



.....schwester isabelle !......"

sagt sie als sie den raum betritt
ein zartes aber entschlossenes wesen
schön - soweit ich mich erinnern kann -
wenngleich die plastikschürze signalsiert,
dass sie gleich den job eines fleischers übernehmen wird

".....und wir werden jetzt.......!" sagt sie obwohl meine schwerfälligen
gedanken noch immer an ihren namen hängen bleiben
und dann schüttelt sie meine luke skywalker/dart vader hand
aus deren verband leitungen und kabel ragen

sie beugt sich über den körper
- der körper ist nicht der krieger, der körper ist das schlachtfeld -
und entblöst die heilende wunde,
behutsam und entschlossen
und zufrieden mit der arbeit des anderen der mich damit gezeichnet,
nicht gerade das kainsmal, aber etwas das mich mein restliches leben begleiten wird

sie wird mir meine falschen farben nehmen
und der nektar den sie mir reicht
und der meine kehle nicht benetzten wird
schmirgelt mit die verkrustetet lippen rein,
die zerbröckelnden schindeln der ungeschriehenen worte

ihre stimme ist ein feiner singsang,
der zwar klingt als ob sie lediglich eine checkliste abbetet,
und die mich der pflicht entledigt zu antworten,
dennoch ist es weit mehr als ein selbstgespräch
und wenigstens sie ist sich klar, dass ich bei bewußtsein bin

sie drückt mir den lappen in die hand -
- ganz rein wirst du nur werden wenn du es selber vollbringst -
das zwar nicht ihre worte, aber ihr auftrag

danach kleidet sie mich in ein neues kleid
aus reinstem weiß
und äonen später (35 minuten) werde ich für einen kurzen augenblick
an ihrer hand auf meinen eigenen beiden beinen stehen
- nicht weil ich glaub das ich das kann, sondern weil sie weiß dass ich das kann -

und zuletzt noch ein händedruck
und diesmal ist nichts zwischen uns

AUF NIMMERWIEDERSEHEN

Donnerstag, 8. Juli 2010

ein krieger

bubenkindheit
dramatisch choreografiertes sterben
am aussichtshügel mit dem bankerl

mit den großen jungs unterwegs
die mein spiel
aber nach ihren parametern spielen
alleine im wald
nur ich und mein matadorgewehr

einarmiger linde-cowboy
weil zu spät aus dem selbst gelegten feuer gerettet
jeder krieg fordert opfer
und gebiert veteranen

kinder sind grausam
turnsaalunderdogs nehmen rache
und erstmals zeigt sich der andere
der gar nicht so weit unter der oberfläche schlummert

vietnam-jahrestag
und wir erkennen bilder wieder
die wir als kinder schon gesehen haben
n-n-n-n-nineteen

9169180202 - ET1087
die feige sau innerhalb von drei tagen zu tode gehetzt
aber bis heute nicht wirklich zu grabe getragen

stacheldraht auf meiner haut
blindgänger im mund
ein brückenkopf im morgengrauen
und schießbefehl auf ein sanitätslager

die nacht als sie p.
ins auge geschossen haben
und erschreckender als unsere angst
ist unsere entschlossenheit

wie often mussten wir sterben
um als die wiedergeboren zu werden
die wir heute sind

reservestatus
unsere waffen
längst zu alten eisen geworfen
aber der schlachtfelder
ist kein ende
- wenigstens haben wir gelernt allianzen mehr zu schätzen
und die ernten der feuerpausen einzubringen

und auch wenn uns rohans reiter
nicht rechtzeitig erreichen
wissen wir
um Waffenträger und Schildmaid
an unserer seite

wie mögen einsam fallen
aber niemals allein

Sonntag, 4. Juli 2010

the fallen - antonius apokryphen - (2)

Asmaneus und Seriel
- nicht dass das ihre wirklichen namen wären,
aber sie kommen ihnen noch am nächsten -
ihnen die bis vor kurzen noch keinen namen hatten -
dies beiden also,
gefallene engel,
so unterschiedlich und dennoch so ähnlich,
einer der herrschen wollte
und einer der trösten wollte
beide die nicht mehr zuschauen konnten
und dinge in bewegungen setzen mussten,
beide so ähnlich in der selbstüberschätzung
ihre bedeutung
wie in ihrer kleingläubigkeit
mussten mit überraschung - und einer gehörigen portion enttäuschung
(aber auch einer gewissen erleichterung) feststellen
das die hier herunter
bereits angefangen hatten Ihren job zu erledigen
und die dinge längst am laufen waren....

Freitag, 2. Juli 2010

im strom - zeitreise (flashback)

Pörtschach - 2010
die hand ins wasser gestreckt
im heck des roten elektrobootes
spüren wie die wellen über meine haut streichen


wann haben wir's verlernt
das strömen der materie an unseren körpern
zu lieben und zu suchen

götzendorf - 1988
wir brechen durch den wald
teilen das gestrüpp mit unseren gewehren
hetzen durch diesen wald
wie neutrino wolken lose gekoppelt
höhrend wo die anderen durchs unterholz brechen
geohrfeigt von den fichtenästen
wir sind die wilde jagd


kreta - 1992
im oberen teil der samariaschlucht zuviel zeit mit der schönheit verloren
und unten zuviel weg für die restminuten
zustürzen auf ein zeitfenster das immer kleiner werdend
rasen schluchtenwände an uns vorbei
während wir durch die furten preschen
homerun

aussee - 2008
den körper finisch hochgeheizt
draußen am steg - fast 100 grad temperaturunterschied
das handtuch nur des anstandes wegen
der schneesturm - milliarden eiskristalle
diamantstrahlend brüllend
will er angst uns machen
und damals sich der worte schon erinnert

katschberg - 2010
werden sie dann ausgesprochen (und bald darauf gebraucht)
atemlos geschriehen in die turbinen
eines startenden hubschraubers
den unbeteiligter zaungast ich
in neugier betrachte
auch jetzt nicht bereit zu weichen

hier bin ich
ich stelle mich meiner angst
ich lasse die angst durch mich hindurchströmen *)


auch wenn die wüste unsere bestimmung
wir kommen aus dem wasser

Samstag, 26. Juni 2010

wörter-see


der sprung vom roten boot
etwas das vor acht jahren
schon sein hät' können

das durchbrechen des horizonts
kälte umfangen
eintauchen wie eine nadel
in das weiche fleisch des sees

if u fall - then dive

bewegungsloses absinken
das rauschen in den ohren
zur stille gesteigert
und die letzte luft brennt in deinem hals

es weicht das licht
es weicht die wärme

totpunkt
sinkgeschwindigkeit und auftrieb
im gleichgewicht
bewegung sein
die in sich selber ruht
die zeit steht still
und nur die gedanken leben

das wissen
um die existenzen über dir
und das man noch nicht bereit
für die große stille
unten

das licht zieht uns hinan

auftauchen
wie eine wiedergeburt

Sonntag, 20. Juni 2010

grillzange



die gäste ins haus geflohen
feige vor der bedrohung eines wetters
berechtigt vor den gelsen
die sich auch noch generationen später
dieses feuchten sommers erinnern werden

vor der tür
ein schuhfriedhof
wie bettler die nicht hineindürfen

oder wie verlorene seelen
deren dabei sein
nur mehr ein zusehen ist
- ob strafe oder belohung -
seelen
die nur die kleinen kinder sehen
oder die, die zu lebenzeiten
schon zu den toten gehören

wie sehr man einen abend geniesen kann
von dem man nichts erwartet hat

mit einer anderen frau
neue gespräche
über ein altes thema führen
und mit leichtigkeit auf den luxus verzichten
dass sie jung und attraktiv ist

wie leicht sich heute der rote schluckt
brandreden gegen den herbeigeredeten untergang
(wie immer zu nah - zu weit)
doch nicht jede scheune wird heute abgefackelt
und nächste nacht wirst du wieder vom fliegen träumen

w. am griller
saftige happen zwischen meinen zähne
und mit jedem genußvollen biss das (an)erkennen
dass man selbst in dieser kunst
immer noch ein elendiglicher anfänger ist

wir männer sind fürs fleisch geboren

Sonntag, 2. Mai 2010

star.gate.guardian

kleines
zartes geschöpf
zwei tattoos
wie bänder um ihre oberarme
die so - gerade noch - unter ihrem
uniformshirt herausragen

amazonentochter
kriegerkaste

ihre frisur
eine einzige provokation
- an diesem ort -
eng und glatt und kurz am kopf
mit ausnahme der langen glatten
strähnen an ihren schläfen
die ihre raschen bewegungen umzeichnen
wie ich es zuletzt bei einem "mucha" geahnt hab

nicht alle engel tragen ihre
flügel auf dem rücken

stargate
aufrechter donut aber eleganter
leichte vibrationen
ein summen das beruhigend wirkt
laserdioden die im moment
noch gemächlich rotieren

sie werden sehen
es geht schnell
wir schieben sie jetzt durch
und drüben warte ich auf sie





.........das zeug fährt rein!
.....ja das flasht ganz ordentlich...hab ich mir sagen lassen.

Samstag, 1. Mai 2010

green / blue - 2010034048

nach der blauen tablette
- die rote alternative gab es nicht -
smooth and cool in der rückenlage
menschen in grün
dass man das rot darauf nur als braun sehen würde
langsam bewegend schwebend
bedächtig, weil sie ständig
menschenleben in der hand halten
vermummte die kein gesetz brechen
sonder eine million guidelines einhalten

menschenauge
und fleecegedämpfte stimmen
die alle eine guten morgen wünschen
und ich hab keine ahnung ob ich geantwortet habe



der letzte versuch etwas zu erkenne was nicht 90 grad über mir ist
gedämpfte beleuchtete Sääle,
und unsere belegten tische
davor in reih und glied wie für einen
Le-Mans-start



inside
augen die ich wiederkenne
auch wenn ich kein phantomfoto hinbekommen würde
ihr assistent packt eine larynxmaske auf die er auf meine brust legt
so als ob ich ein werkstück wäre,
was ich zeifellos bin
"sie bekommen jetzt eine ....."



FILMRISS



der raum ist hell
und die jungs tragen blau
wie jung die kerle sind
- ich weiß was ich ihn gefragt hab,
aber ich kann mich an meine worte ebensowenig erinnern
wie an sein gesicht, oder SEINE worte -
sein job hier ist es, die biokybernetischen einheiten
am leben - am laufen - zu halten
organismen die nirgendwo sonst so sehr mit elektronik verschmolzen sein werden
und die kerle sind so verdammt gut darin -
in einem andern leben wären sie konsolenjunkies *)
aber hier surfen sie auf allen 12 ableitungen der EKG-Kurven
ein ohr immer am sonarschallkopf
und das andere an den beats per minute

alles so schnell
alles so kontrolliert
mein geist dämmert in einer nährlosung aus unverdünnter hektik
der blaue mit irokesenschnitt flitzt durch den raum
und dann sind sie zu zweit an meinem rechten nebenbett
irokesenschnitt und einer der
das alter und die aura des fieldcommanders hat

oranger trennvorhang
schiebt sich ins blickfeld
alles cool in meinem abschnitt
- das was mich quält muss ich selber herausfinden -
die jungs machen ihre sache gut
auch wenn ihnen immer der große endgegner
- ungeschlagen -
im nacken sitzt

Freitag, 23. April 2010

Onkel Franz



erlebnisse
die als erinnerungen bewahrt
brachliegen
um dann, wenn die schlechten nachrichten kommen
aufbrechen

die erste erinnerung
als ich noch klein,
er ein loch aushub
in dem wir kinder ein schwimmbad haben würden

dann jahrelang nur ein onkel
mit ihm in der kirche auf der männerseite
und im dorfgasthaus
(über das schon geschrieben
im letzen schrecklichen herbst)

immer ein lachen
und zu mir nie ein hartes wort
über wieviele seiner schatten
er gesprungen sein mag

initiationsritus
auf der baustelle
die überraschung wie er mir die kettesäge erst erklärt
und dann anvertraut

in bromberg bin ich
auf viele arten erwachsen
geworden

nachteinsatz im neuen keller
bei neonlicht und zementgeruch
die art wie er den feinputz
aufwarf und glattstrich ein
sinnlicher genuss

mit blasen an meinen händen
und muskelkater
an der mischmaschine
hat er mich auch diese kunst
gelehrt

dann
auf meiner hochzeit
wollte er mich auf eine andere schaufel nehmen
wie gut hab ich parriert
was haben beide wir gelacht

und jetzt -
wieder einer der gehen musste
ohne das wir ihm sagen konnten
was er uns bedeutet -
und auch dieser blogg wird mich nicht freikaufen

trauer
und dankbarkeit
ich hab mit ihm häuser gebaut

Dienstag, 13. April 2010

endpunktstudien

samstag vormittag
im lebensmittelbilla
mit zwei flaschenzetteln in der hand
- ich bin nur der fahrer -
durch die engen regalreihen flanieren
die örtlichen sehenswürdigkeiten
bewundern

nichts hier
von den genüssen
die in den regalen
lauern
warten
sich anbiedern
nichts hier
was ich nicht schon tausende male
gekostet hätte
denn selbst den fernen osten
- ganz hinten links
neben den konservenobst -
haben wir schon abgearbeitet
und die fleischtruhe hat heute auch nichts
abartiges anzubieten

was wenn am ende des genusses
noch so viel leben übrig ist?

pvc-styropor-panikattacke
- eine erinnerung
- ein flashback
- eine sehnsucht
trifft mich wie ein betonziegel
wie gerne wäre ich jetzt in
einer dieser hotelruinen am semmering
verfallene gemäuer
in denen fremde erinnerungen
wie guter alter rotwein
gereift sind





und sich satt sehen
an den bewegungen eines jungen mädchens
dessen verheißungen
mich nicht mehr interessieren


Montag, 5. April 2010

antonius apokryphen (1)

and what if there is no god?
no eternal life?
no resurrection?

he promissed to burn our hearths
and against the darkness....even this is enough

Mittwoch, 31. März 2010

lock back in anger

zeit was verücktes zu tun
zeit was mutiges zu tun
nichts was ein akt der verzweiflung wäre
und im großen kontext unbedeutend

nachdem es die grandiosen analysten meiner selbstdarstellung
- die mit meinen wahrheiten umgehen wie mit kratzigen aber warmen mänteln -
schon von den dächern pfeifen...

...die monate von oktober 87 bis märz 88 (und weitere rd. 2 Monate in etappen danach)
haben mein leben geprägt....

....und unvermeidlich kommt es immer wieder,
dieser zeit ist nicht die schuld zu geben
und da ist nichts schönzureden
und nichts zu rechtfertigen
- das man etwas überstehen kann DARF niemals DER grund sein um es zu tun

ich bin mir der gefahr bewußt:
etwas hervorzubringen das in der vergangenheit liegt
und damals "schlimm" war aber das man überlebt hat
gebiert immer falsche helden

das folgende material ist O-Ton:
ich habe damals schon geschrieben und ich habe nie damit aufgehört
die folgenden texte sind so wie sie von damals erhalten sind
keine redaktion, keine ausbesserungen, keine kürzungen
keine selbstzensur durch ein späteres ich

alles authentisch - und das meiste - literarisch gesehen - schwülstiger mist
(be warned)






Vorbei
30. September
So viele Gesichter
Der Tote






Chaos

Der Vogel


Endzeit
Lilly (echt nicht jugenfrei)


Schützengrabenschizophrenie

(Dies ist der Ort der mich über 20 Jahre später zum Text "Grablicht" inspirieren wird)

Schöne Zeiten

Epilog

(Tulln war der letzte Gig auf unserer Österreichtournee - alles dabei, und erst mehre jahre später werde ich ein Wort dafür haben "Eye-F***ing"....kriegt man alles im besten Killaspiel nicht so geil hin....wir waren natürlich wie immer die bösen (Feinddarsteller)..Codename "Romanow" - wir erinnerun uns "kalter Krieg" und so)
Emanzipation der Guerillas



("Roy glaubt an die Zukunft" als Antwort auf "Technik und Wissenschaft dient dem Fortsschritt" von Roy Lichtenstein)

Traktat der Killer
Paul (Nachspiel)
(Anmerkung: Den Namen "Paul" für mein alter ego hab ich irgendwann kurz vor meiner Matura gefunden. Das hinige Häferl mit dem Paul-Schriftzug habe ich wirklich auf einer Übung ein paar Jahre später gefunden. Alles außerhalb meines Kopfes ist wirklich so passiert, und was innerhalb abläuft, dafür übernehme ich prinzipiell keine Garantien. Jeder blöde Zufall bekommt eine Bedeutung)


Handbuch des Kriegers (Flashback 2007 und der fragmentarische Versuch von irgendwas)
(Ist vermutlich aber auch sowas wie ein Entgegnung auf den "Krieger des Lichtes"...)

Donnerstag, 25. März 2010

f*** 2009



2009.....den sommer versäumt und den kurzen früherbst zu heiß genossen....aber da hatten es uns andere schon gesagt...2009 ist ein schlechtes jahr...2009 ist ein schlimmes Jahr...2009 ist ein scheiß jahr...



wir haben es schon gewußt, bevor die kataklysmen eines viel zu frühren winters über uns hereingebrochen sind......



.....ein kalter nachmittag an einem friedhof...unsere tränen die erst nicht kommen (dürfen) und nacher nicht gehen wollen...kinder in der menge, gebrochen aber tränenleere augen...sie verstehen das nicht, sagt einer der selber keine kinder hat...aber er versteht nicht, es sind kinder die heute alle einen großen schritt in richtung erwachsensein machen, aber sie kennen den codex bereits und werden ihn im gegensatz zu ihren vätern nicht brechen........

ich bin der schirmträger, für die musik...während der feine nieselregen aus meinen alpträumen (mit der nur ihm eigenen grausamen zärtlichkeit) auf uns runterfällt.....ihre schultern, unsere lippen zittern vor kälte und trauer.....meinen mantel über ihre schultern zu legen wäre ebenso naheliegend wie anmaßend....die hand sein, die aus dem hintergrund ein taschentuch reicht....ein taschentuch, dass erst eine geige und dann erst eine träne trocknet.........

(ein paar wochen später wird sie einem zornigen kerl behutsam eine tür öffnen, so wie in diesem jahr mehrere menschen - überwiegend frauen - behutsam türen öffnen, türen hinter den zwar immer wieder fragen lauern aber hinter denen auch SO VIEL raum ist, dass sich jeder zorn verströmen, ins nichts verlieren wird....... während andere türen endgültig ins schloss gefallen sind.......)

......2009......ein schlimmes jahr...und dennoch ist das einzige was für mich überbleibt.......

.....dankbarkeit....

carmina burana (möglichkeiten)

du bist vielleicht
der trommler
begnadete hände, flinke finger
unter dir eine gespannte haut
wirbelnde stöcke
du kannst nicht anders
du musst schlagen

und wenn es das schicksal gut mit dir meint
so bist du in der alten ankerbrotfabrik
hast 150 stimmen hinter dir
die du taktest während sie
wie ein schreiendes geheimnis
in ein atemloses publikum branden

und wenn nicht,
....dann jagst du den tod gegen magdeburg

Mittwoch, 10. Februar 2010

Phö.nixen (Entwurf)

tell me bard
where love lies burried


silvesterbrunch
mit neuen freunden
wie reden über eine alte geschichte

über eine liebe
die nur eine verliebtheit war
aber für den der sie verloren
alles war
so dass er bereit
den rest eines lebens
der so klein erschien
gleich ganz weg zu werfen

tell me bard
where love lies burried


ein letztes abenteur
(ein erstes abenteuer)
dort wo es kugeln genug gibt
ritualisierter selbstmord
"schau ich schmeiß mein leben weg"
aber niemand da den das interresiert
dann kann ich es auch gleich behalten

tell me bard
where loves lies buried


wo hab ich diese liebe verloren ?
ausgeschwitzt in diesen 6 monaten
in denen mein herz so kalt wie der boden war
hinausgeschriehen in nächten
im rausch eines krieges
hinuntergesoffen und
ausgekotzt
in fremden stimmen
die nichts menschliches mehr hatte

tell me bard
where love lies burried


zu tode getrampelt
auf den verfrohrenen ackerschollen
auf dem rissigen exerzierasphalt
eine sehnsucht exorziert
und mit der einamkeit des langstreckenläufers
ein neues zentrum gefunden

tell me bard
where love lies burried


....in Zweisamkeit dort wo auch mein altes ich liegt
euch beiden wird nicht nachgetrauert

ein letzte erinnerung
erfrohren auf einem kalten berg
auf dem sie nicht war
aber alle anderen

Gott ist ein Frau
und sie ist nicht alleine

Donnerstag, 14. Januar 2010

....alter klingone...

heute
die abscheu in den augen einer frau sehen
für die art von kerl
die ich vor 20 jahren gewesen zu sein glaube

wozu auch noch immer helfen wollen
die ewigen spiele noch immer nicht durchschaut

es reicht wenn du deinen frust
auf meiner stirn zerschlägst
aber kannst du es ertragen
wenn ich dir meine wahrheit in dein gesicht sage?

wir wollen nicht mehr gefallen
finden befriedigung darin anzuecken
weißheit und ehrlichkeit
ist zwangsläufg ein ärgernis

stille dankbarkeit
und ewige anbetung denen gegenüber
die in meiner vergangenheit
für unsere zukunft
die oberste direktive
durchbrochen haben

Donnerstag, 31. Dezember 2009

....ende/neuanfang....

endlich
aus den gesprächen und überlegungen
mal die konsequenzen ziehen
das sind wir alleine unserer glaubwürdigkeit schon schuldig
und erst auch den anderen
und denen, die wir sein werden

waypoints
und dazwischen nur mehr
der letzte und härteste gegner
wir selbst

unser jetziges ich
für ein zukünftiges opfern
die transformation der flammen
die hoffnungslosigkeit der asche
aber keine garantie ein phönix zu sein
samenkörner
die einem blühenden leben
entgegensterben

zeit zu gehen
wir tun das nicht zum ersten mal
aber mit jeden mal bewußter
beschwerlicher
am altem hängend
ein letzte blick in die runde
auch unsere abschiede sind reifer geworden

zeit zu gehen
um ein paar brücken hinter uns zu sprengen
brücken die wir viel zu lange gehalten haben
und über die am ende keiner mehr drüber wollte

die ungewißheit vor uns
genauso wie hinter uns
wir wissen immer nur was wir GEHABT haben
und was wir WIRKLICH wollen
können wir uns nicht mal vorstellen
GLÜCK ist nur in der Restrospektive existent

zeit zu gehen
da vorne wartet ein weg auf uns




ich schätze das ist mein letzter videoblog
so oder so
jake sully meldet sich ab
ich komm sonst zu spät zu der party
schließlich ist heute mein geburtstag

Dienstag, 22. Dezember 2009

....Josef.....

josef
du unbekannter unbedankter heiliger
hintergrundstrahlung einer kindheitsgeschichte
prototyp eines patchworkvaters
ein sohn der nicht der deine ist
eine frau die dich vermutlich gar nicht wollte
ein notlösung
die bessere alternative zu einer steinigung

hast du jemals existiert?
hat dich ein chauvinistischer schreiberling erfunden?
oder haben dich die eifersüchtigen maler verschwinden lassen,
weil in der archaischen symetrie der ikonen kein platz war
für einen zweiten mann

du loser
konntest deiner familie in betlehem nichts anders bieten
als einen schäbigen stall
und deine einzige leistung besteht darin davonzulaufen,
nach Ägypten zu fliehen

deine antwort auf einen auftrag war dein handeln
kein wort ist von dir überliefert
und auch nicht eine einzige träne die um dich geweint worden wäre

warst du ein guter mensch?
eine treue seele?
oder nur ein williger handlanger
mann im schatten
mainstream
bescheiden oder nur langweilig

unbekannter heiliger
deine tugenden
uns so erreichbar
und dennoch bis dorthin
ein bitterer weg

Montag, 21. Dezember 2009

...entscheidung im mondlicht...(WIP)

jedes mal wieder
wenn die vernunft des tages hinter mir gelassen
die gleiche entscheidung
der kinder der nacht

mit den wölfen ziehen
oder den fledermäusen
rudel oder schwarm
der erde oder der luft verbunden
durchs unterholz brechen
oder vor dem mond tanzen

beide mir so verhasst
und dennoch kenne ich ihren hunger
ihren durst
der niemals satt macht

"werwölfe können gar nichts"
aber mir läuft die zeit davon
unmöglich bis zum mitternachtsball zu warten
aber was ist der willig gebotene hals
gegenüber die schreiende panik in den augen

ein traum in einem traum
ich kann für diesen biss dir gar nichts geben
schon gar keine ewigkeit
und meinen zorn hast du nicht verdient

alles bleibt beim alten
irgendwann brauchen meine plastikzähne kukident
auch danach werd ich noch rotwein trinken
und mein feiges antlitz bis zuletzt im spiegel sehen

einer sein der nur redet
nicht wert an die kette zu kommen
und zu schade für jeden pfahl

im durst geboren
aber niemals sein diener

Mittwoch, 2. Dezember 2009

....herbstsonne....

...kaltheller herbsttag
den bus versäumt
wie sie
die unbekannte lange
mit einem gesicht
genauso interessant wie ihr buch

beinahezusammenstoss
bei unserer gleichzeitigen
aber nicht gemeinsamen
übersprungshandlung

chi-diving
vor dem eintachen
ins gleisende
eiswasser
des tages

facebook wird mich die nächsten
beiden tage noch
an den geburtstag eines freundes erinnern
den wir diesen herbst begraben haben

ein feuerwehrauto
fetzt über die freyung
am linken rückspiegel
ein langes schwarzes band
(das genauso im wind weht wie das haar
der unbekannten langen)

einbiegen in die naglergasse
todessonne
die alles verbrennt oder in den schatten presst

nur auf der goldenen straße bleiben
wer weiß was im schattenrand lauert

entgegenkommende
ohne gesichter
ohne augen
aber jedes haar
im gegenlicht
wie aus der schwärze geschnitten

jeder tunnel endet im licht

Samstag, 28. November 2009

eismeerflotte


das wolfsrudel zerschlagen,
zerstreut,
verlassen

alleine auf seerohrtiefe
über uns klacken
die ersten eisschollen aneinander

so viele aus unserem verband
haben wir ziehen lassen
ihnen unseren schutz aufgekündigt
und sie auf unsere art
dadurch schon jetzt geopfert

über uns ein einsamer transporter
die dort oben kennen uns
vertrauen auf uns
fahren unter unserer fahne
sprechen unsere sprache
mehr heimat werden wir niemals haben

wir folgen ihm
wie ein schatten
- in JEDER bedeutung des wortes

ein pinup
ein familienfoto
ein rilke
fett und pickig
von schweiß und motoröl
das tageslicht kommt nur gefiltert
runter zu uns
und unsere luft haben wir schon selbt
tausenmal geatmet
wir ruhen ins uns
und schmoren im eigenen saft

alle maschinen stop
todestille
auf grund setzen und auf horchposten gehen
unsere puls hämmert wie ein maschinegewehr
und die herzen kochen in unserem körper

wie jeden sommer
zuviel gewollt
gejagt unter den stolzen korvetten
ohne absicht aber auch ohne hoffnung
auf einen abschuß
zuviele unserer torpedos immer noch im wasser
hungrig nach einem ziel

geheimtreffen vor malta
vor sonnenaufgang
kurz streift frische luft
- und noch etwas -
unsere wangen
die tanks wieder voll
genug energie
um über den winter zu kommen


die da oben
wissen was wir nicht mal zu hoffen wagen:
da wir da sind und kommen
wenn sie uns brauchen

Donnerstag, 12. November 2009

...somewhere over a rainbow....(11.11.09)

D. hinter dem micro
unsere dritte begegnung
in ebenso vielen jahre
zu beginn nur drei getauschte sätze
in ebenso vielen tagen

dazwischen
datenstreams
virtuelle repräsentation
aber deswegen nicht unecht
auch jede muse
wäre immer nur projektion

wir teilen ein stück einer alten seele
- und vielleicht so manche dunkle gabe -
aber wenns drauf an kommt
werde ich ihr die brille reichen

der glaube sie zu kennen
und doch jede bewegung
wieder eine überraschung

my funny valentine
ein song der schmerzt
weh tut
aber auch wenn ich mich ihre stimme
entlang die erinnerung runter lasse
- und sie bringt mich weit runter -
bleibt die ursache nicht greifbar

- über den regen roter rosen
ein song von der knef
den ich erstmals genauso höre wie
seiner zeit vielleicht mein vater -
ob's ihm auch so kalt über die schulter
und so heiß nach innen ging?

- somewhere over the rainbow
D. wie Dorothy
immer auf der yellow brick road
aber diesem zauberer von oz
(noch) nicht begegnet

Sonntag, 8. November 2009

hundstage

herbstwald
ein fremder hund
seit einer halben stunde
neben uns
mit uns
wir haben ihn nicht eingeladen
und er hat uns nicht gefragt

unbedenklich
in der einsamkeit
aber wir nähern uns wieder der zivilisation
kinder tollen im herbstlaub
was wenn er eines anfällt?

ist man für die verantwortlich
die mit einem ziehen?
verantwortlich für die
die man in seiner nähe geduldet hat?

wir sind fast da
und es ist zeit es auzutragen

Geh heim,
los lauf nach Hause
und wenn du kein zuhause hast
dann such' dir eines
aber....hier....ist...nicht...zu...hause!!!
Geh !


Ein Schritt nach vor,
ein Schritt zurück,
ein Blick nach vor,
ein blick zurück,
ein Schnaufen wie eine
Zustimmung unter Protest.

Er trottet davon,
mit gesenkten Kopf.

Ein Köter
versteht den anderen.

Donnerstag, 5. November 2009

säulenwald

in meinem hinterland, ein moor
gefährliche untiefen
in denen man zwischen dem wurzelholz
versinken würde

dazwischen
ein säulenwald
aus marmorsockel
- alle leer

manche mit namen
und manche ohne
weil vergessen
oder nie gewusst

ja
ich bin ein ketzer
und ich bin ein schwärmer
hab menschen zu götter
und frauen zu engel erhoben
weil ich glaube
das mein Gott
diesseits des Jordan
nicht barmherzig ist

verlassene altäre
leere tempel
früher oder später
fliehen oder fallen sie
- als wäre ich der antichrist

die sockel schwanken
mormor versinkt in dem morast
tiefer
so wie erinnerungen
langsam im vergessen
aufgehen

fester boden
unter meinen füßen
- um was für einen Preis

Dienstag, 3. November 2009

space ranger (im schwarzen loch)

als wir jünger waren
waren wir jäger in nebraska
saßen an den lagerfeuern
und verteilten ungefangenes
wild

heute sind wir spaceranger
und lungern in
den verkommenen
cantinas herum
die es in in jedem
weltraumhafen gibt

wir geben uns abgebrüht
pfeifen dem universum
noch immer unseren flotten song der
großen freiheit
aber unsere lungen haben längst
die resignation inhaliert

zur falschen zeit
am falschen ort
die die gestrandet sind,
wollen weg,
und die die es weg geschafft haben,
wollen heim,
und die daheimgebliebenen
kranken an dem
was sein hätt' können.

wir leben in unseren erinnerungen
und hoffnungen,
Geschichten die größer sind
als Wahrheiten je sein werde

Wir reden von den großen
massenreichen dingen da draußen,
von den anziehungsstarken objekten,
von den gravitationsfallen,
die stärker sind als jedes licht,
wie jemand der sich damit auskennt
- oder es zu beherrschen glaubt.

Wir waren allem am Point of no return,
dort wo du zwar ausweichkurse berechnen kannst,
aber das gesamte universum nicht ausreichend energie hätte
um es durchzuziehen -
und du auch nicht den willen.

spagettifizierungsphänomene
zuerst zieht es dir die augen aus dem schädel
dann machst du ein langes gesicht
und je nach eintrittswinkel
reißt es dir das herz heraus
oder es bleibt zurück
aber auf jedenfall gehst du lächerlich über diese schwelle

Zeitparadoxa am Ereignishorizont
von außen betrachtet hängen wir noch in der umlaufbahn
regungslos gefrohren
aber von innen gesehen
sind wir längst gefallen

fehleinschäzung
nur weil etwas licht schluckt
muss es nicht voll licht sein

viel zu früh
ging es nur mehr
ums sich fallen zu lassen
dorthin wo du niemals aufzuschlagen
glaubst

und im inneren
quantenschaum oder singularität
die realsierung aller möglichkeit oder
die auslöschung jeder wirklichkeit

Wurmlöcher sind derzeit
ein rein theoretisches Konzept ohne jeglicher
empirischer Evidenz.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

harte landung

die thermik die spätsommers
war fantastisch
heisse luftschichten
die dich nach oben ziehen
treiben
und dich für eine zeit nicht runter lassen

oben -
die luft so dünn
die freiheit pfeift unter unseren flügel
im kopf ein rausch

wir sind geflogen -
irgendwo unter uns
ein planet
so klein
so weit
so fassbar

fallwinde
im frühherbst
wir kommen rein
zu schnell
zu tief

unsere landeklappen
sind noch angelegt
so als ob nur die luft
uns bremsen könnte
die uns eben noch getragen hat

hätte der tower uns warnen können?
der die ganze zeit regungslos
hier herunten steht und wartet

hat er gewußt was da über ihn kommt?
er der nicht
mit uns geflogen ist

was wenn am ende der landebahn
noch so viel schub übrig ist
- and my feet would'nt touch the ground

wir sind auf speed
und die wird uns noch durch die
nächste gewitterfront werfen
aber vor der hügelkette im hinterland
werden wir nicht mehr genug
höhe gewinnen

im sog unserer
turbulenzen reißen wir andere mit
- die nicht wissen wie ihnen geschieht -
ein augenblick der extase
wendy ich kann fliegen!
bis sie die schwerkraft wieder hat

aktivierung der schubumkehr
wir rauschen durch die wohnzimmer
durch die nacht
durch die herzen
wie eine falsche hoffnung
wie ein falsches versprechen
vergänglich und doch nachhaltig

der strom reißt ab
ein blick zurück
das inferno hinter uns
verdeckt durch den qualm unserer triebwerke
wieviele tauben wir wohl
in unseren turbinen
vershreddert haben?

wir haben das alles nicht gewollt
und dann dämmert uns,
- als sie die talente verteilt haben
haben wir nur die dunklen gaben
ausgefasst

wo genau haben wir die anderen verloren?
oder sind sie noch hinter uns?
wo haben wir sie zuletzt am himmel gesehen?
wessen fehler ließ sie abstürzen?

es nur noch zu ende bringen

wenn du stehst
da stehst du zwar
aber immer alleine
und hinter dir
ein
trümmerfeld.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

dachboden




schöne erinnerungen
gehören auf den dachboden

oben über uns
so als ob eine vergangene gute zeit
uns vor dem was vom himmel fällt
schützen könnte

oben auf den dachboden
wo manchmal der wind rein pfeift
und im winter sogar den schnee
durch die ritzen drückt

oben
nicht mehr unten bei uns
und noch nicht ganz weit weg
oben wo die sonnenstrahlen heimlich einsickern
fragile streifen durch die luft ziehen
in denen immer staubflankerl tanzen

staubflankerl
die sich früher oder später auf unsere
erinnerungen absenken werden
- denn gras wird sowieso nie darauf wachsen

staubschichten lagern sich ab
sedimente des vergessens
einlagerungen neuer erinnerungen
die das was war
versteinern lässt

ein bündel alter liebesbriefe
schwer wie ein ziegel
sie zu berühren bringt
den staub/dein herz
in wilden aufruhr.

erinnerungen
gehören auf den dachboden,
wir sollen wissen wo sie sind
aber nicht jeden tag dort sein,
denn sonst riechst du selber bald so muffig
wie ein nasses bündel alter zeitungen.

erinnerungen
gehören auf den dachboden,
denn wenn du ihnen haine pflanzst
und tempel baust
ziehen dort bald
die falschen götter
ein.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

in die FREMDe GEHEN




wo warst du meine geliebte
in unseren dunklen jahren?
weg warst du
und niemand
hat dein fehlen bemerkt

wo waren wir beide
in unseren finstern zeiten
es gibt fotos die beweißen das wir zusammen waren
und wo wir waren
aber ich kann mich nicht daran erinnern

wir teilten den selben raum
die selbe zeit
und dennoch waren unseren seelen
in unterschiedlichen dimensionen
gefangen
konzentriert darauf es gut zu machen,
nebeneinander wie parallelen
die sich niemals schneiden
niemals berühren

wo war ich?
wann hab ich angefangen hinauszugleiten?
wer und was hat mich all die jahre
da draußen am leben erhalten
reanimiert
bewahrt und beschützt
dass das was wiederkehren konnte
noch liebenswert war.

und wer hat das für dich getan?
was ließ dich ausharren?

meine wiederkehr
war keine heimkehr
kein rückzug
keine flucht
ohne reue
ohne resignation

vorrücken zur dritten base
und dann zur nächsten -
und feststellen
dass man hier schon mal gewesen ist
- in unterschiedlichen zeiten

wie ein zeitreisender
zu seinem heimatplaneten zurückkehrt
es ist immer noch der selbe
aber so verändert

wiedererforschen
wiederentdecken
meine hände
die eine landschaft kartografieren
alles schmeckt so neu, so anders
und dennoch vertraut


ich war gerade mal kurz zu hause
als du mich gebeten hast dich mitzunehmen.
da wusstest du schon, dass ich wieder weg muss
- dass wir wieder weg müssen

ja,
wir sind zueinander gestanden,
aber wir waren nicht denen treu die wir waren,
aber denen gegenüber loyal
die wir sein hätten können

ich hab die frau
dich ich '92 geheiratet hab
mit der frau betrogen
die sie heute ist

Dienstag, 20. Oktober 2009

grenzschichten




im moment
in dem du deinen körper der gravitation anvertraust
regiert einen augenblick lang
die schwerelosigkeit über dich

im moment in dem du auf's eis prallst
spürst du für den bruchteil einer sekunde
die hitze des impacts

wenn dir eine schneeflocke auf aug' klatscht
kurz bevor sie auf dir ihren wärmetod stirbt
verdunkelt sie deinen ganzen himmel

in den letzten herzschlägen
bevor dich ein überhitzter kreislauf
auf den heissen asphalt wirft
spürst du die kälte über deine haut krippeln

.....

man sagt
die augen wären der weg
zur seele eines menschen

bevor du dich dort drinnen verliehrst
siehst du dich unweigerlich
mit deinem eigenen antlitz
konfrontiert

....

dahinter ist ALLES anders

Sonntag, 18. Oktober 2009

...der trost einer fremden....




ein schicksal
das im großen blindwütend
im kleinen aber feinfühlig
sein muß
hat uns beide
hier und jetzt
zusammengeführt


wir wissen zwar wer wir sind
aber wir kennen einander (noch) nicht
wie haben keine gemeinsame vergangenheit
und keine gemeinsame zukunft
wir wollen nichts voneinander
wir haben nur diese nacht
und ihren schmerz
- wir haben nichts zu verlieren -
echter wird die
zeit niemals werden

sie zieht eine linie
im sand nach,
und dann führt sie mich in ihre wüste
die für diese nacht unsere sein wird

tief im hinterland
wo unsere eigenen masken nicht mehr existieren
und die des anderen längst gefallen sind
dort wo nur das
geschwisterpaar wahrheit und ehrlichkeit
regiert

wie tief ist das herz eines menschen ?
wie weit kannst du in einer nacht laufen?

ihre augen
wege in fremde welten
aber in dieser nacht von ihrer trauer geflutet
sie lässt ihren schmerz ausbluten
und ich versuche meinen darin zu ertränken

nichts was ich noch tun könnte,
ihre stärke die mir meine kleingläubigkeit vor augen führt
und eine träne die meine
wange liebkost

morgen geht das leben weiter
aber vieles wird nie mehr so sein
wie vorher

....sie hat mir einen auftrag gegeben....

Mittwoch, 14. Oktober 2009

grablicht



november 1987
3 uhr morgens
ich sitze in einem erdloch
auf einem
truppenübungsplatz

draußen ist es still
das brot ist gefrohren
aber das dosenfleisch weich
weil die letzten stunden am
körper getragen

vor mir eine grabkerze
keine von den duftölfunzeln
die nächstes jahr trendy werden
sondern ein
windresistenter
roter plastikbecher
den meine friedhoferprobte mutter
für mich organisiert hat

das erdloch ist mein grab
so wie nie wieder mehr ein erdloch
mein grab sein wird
weil ich jeden milimeter die letzten tage
selbst gegraben
ihn diesem boden
abgerungen habe

die flamme zittert
wirft rote schlieren an die lehmige wand.
das ein farbe
wärmen kann?

Ich sitze in meinem Grab
kenne noch nicht die die ich kennen werde
liebe noch nicht die die ich liebe werde
habe aber etwas geschafft was ich danach
nie mehr schaffen werde -
- mir den weg zurück erkämpfte
in die geborgenheit
eines mutterschoßes.

Ob so auch der letzte Friede ist?

Ein kalter Luftzug in meinem Nacken
grausam und verheißungsvoll
wie ein Geburtskanal.

Samstag, 10. Oktober 2009

bauernkind (männertrauer)



ich hab den tod
auf dem land gelernt
als kind
im letzten jahrtausend

unbändige neugier
stärker als jede angst
als der tod nur ein wort
und der tote nur ein name war

der luxus
ungehemmt jederzeit
weinen zu dürfen
(und zu können)
als die ging
die mich immer getröstet hatte

in der kirche auf der männerseite
die gesichter der bauern
zerrissen, zerfurcht wie ihre ackerschollen
und hart wie die erde im dezember

eiskristalle in den augenwinkeln
die zu schmelzen drohen
das salz der ungeweinten tränen
sickert tief
und wird irgendwann den boden vergiften

initiationsritus im dorfwirtshaus
der almdudler markiert mich zwar als kind
wird mich aber nicht vor dem schützen
was es zu höhren gibt
und inzwischen auch schon einer von ihnen

mein onkel
der an seinen gott zweifelt
(während ich mit meinem ersten debreziner kämpfe)
die hilflosigkeit eines dorfpfarres
und worte aus dem zigarettenqualm
zwar schaal und abgestanden wie verschüttetes bier von gestern
aber ein mantra das die dämonen bezwingt

allerseelen
wir lassen heissens wachs auf unsere hände tropfen
das uns die zwar die haut verbrennt
aber die kälte vertreibt

die gnadenlosigkeit einer totenglocke
und rote feuchte augen
die sich trotzig in den wind drehen
niemand hier wird sich
ray-bans vor die tränen stecken

männer weinen dort selten
und wenn sie's tun dann schämen sie sich nicht.
sie haben's mich damals schon gelehrt
- das einzige was ich auch noch heute wissen muss -
das bis jetzt
noch jedes Jahr
der Frühling
irgendwann
gekommen ist.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

golgotha (morgen)



joe, peter, und die beiden marys
hatten echt keinen grund
weiterzumachen
nach der nacht
in der ein sohn
an seinem vater
verzweifelt ist

sie haben es dennoch getan

diese nacht überstehen
und dann die nächste
immer ein morgen vor dir
das dir nicht mal die illusion
einer erlösung gibt



die wichtigen dinge brauchen keinen grund

facebook



facebook
ist unser kosmos geworden
unser universum

unsere väter
gingen noch
hinaus in die dunkelheit
um ihre
verzweiflung
ihre angst
ihren zorn und ihre wut
hinauf zu den sternen
zu brüllen

und im gegensatz
zu dem alten freak
der schweigend hinter den planeten lungert
antwortet hier
manchmal
jemand